Dezember: Gefahr durch „Graue Watte“ im Winterquartier

Er sieht aus wie weiß-gräuliche Watte, überzieht vor allem Knospenansätze und trägt den unmöglichen Namen „Botrytis“: Ein Schimmelpilz. Er ist einer der größten Feinde jedes Hortensiengärtners, denn er mag es kühl und feucht und tritt daher besonders gerne in scheinbar geschützten Winterquartieren auf.

Schimmel Botrytis an Hortensienknospe hortensien.eu

Der Botrytis-Pilz setzt sich auf Knospen und lässt sie absterben.

Botrytis, die Knospenfäule, auch Grauschimmel genannt. Wenn sie zuschlägt, trocknen Blatt- und Blütenknospen ein, so dass im nächsten Frühjahr nichts mehr austreiben. Der Schimmelpilz schlägt seine Wurzeln in das Pflanzengewebe und ernährt sich von den Pflanzensäften. Das besonders Unangenehme ist, dass er überall in der Natur vorkommt und sich als Sporen unauffällig in den Pflanzen einnisten kann. Und wenn dann das Kleinklima für ihn passt, wächst er und breitet sich innerhalb von Stunden rasant über die Knospen unserer Hortensien aus. Gerade die typischen „geschützten“ Winterquartiere wie Garagen oder Kellerräume sind für ihn die perfekte Umgebung: Frostfrei, aber schön kühl, und nicht regennass, aber doch gut feucht, außerdem eher windgeschützt.

Was also tun, wenn man den Schimmelrasen an seinen Hortensien entdeckt? Einen Befall grundsätzlich vermeiden kann man wie gesagt nicht, da die Pilzsporen überall in der Natur vorkommen. Der Profigärtner bemüht sich, seine Überwinterungshallen durch entsprechende Lüftungstechnik so trocken wie möglich zu halten, um es dem Pilz ungemütlich zu machen. Für konkreten starken Befall bleiben ihm dann leider nur Fungizide.

Botrytis Knospenfäule Schimmel HortensieIm Privaten kann man am besten durch den Ort der Überwinterung gegen den Pilz vorbeugen. Heißt: Wer seine Hortensien im Freien und damit dem Frost belässt, verhindert, dass Botrytis wachsen kann. (Zum Thema Frost und Hortensien habe ich ebenfalls bereits Beiträge geschrieben, die hier zu finden sind.)

In frostgeschützten Quartieren gilt es, Feuchte zu verhindern. Dabei helfen eine dauerhafte Durchlüftung des Standortes und das Absammeln der abfallenden alten Blätter. Auch sollten größere Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht vermieden werden, denn auch das führt dazu, dass sich Luftfeuchte auf den Blättern niederschlägt.

Ist bereits ein Befall zu erkennen, sollte man kranke Pflanzenteile auf jeden Fall entfernen, um ein weiteres Ausbreiten über die Pflanze zu verhindern. Dass man dabei dann einige Knospen verliert, ist leider nicht zu ändern. Wirksame Hausmittel gegen Botrytis sind leider nicht bekannt – jedenfalls keine, die nicht auch der Hortensie schaden können. Oder man muss zu speziellen Fungiziden aus dem Fachhandel greifen.

August in der Gärtnerei: Ein entscheidender Monat

Im privaten Hortensienbeet ist der August ein recht ruhiger Monat. Es gibt nicht viel zu tun. In einer Aufzucht-Gärtnerei hingegen ist es nur auf den ersten Blick ruhig, hinter den Kulissen sieht das ganz anders aus.

Die spätsommerliche Ruhe auf den Feldern trügt: Der Profi-Gärtner hat jetzt einiges zu tun.

Der August, so kann man im Gespräch mit Hortensiengärtnern lernen, ist in einem Aufzuchtbetrieb auf der einen Seite so ziemlich der ruhigste Monat im gesamten Jahr. Jetzt wird hier nichts geschnitten, nichts gerückt. Es werden um diese Jahreszeit weniger Mitarbeiter benötigt, nur wenige sieht man auf den Feldern. In reinen Hortensiengärtnereien nehmen daher jetzt viele Mitarbeiter ihren Urlaub. Die verbleibenden sind zumeist mit Unkraut jäten beschäftigt oder es werden allgemeine Aufräum- und Reparaturarbeiten im Betrieb erledigt.

Aber das ist nur die eine Seite. Denn wo es um die Anzucht neuer Pflanzen geht, die im nächsten Jahr verkauft werden sollen, ist der August auch ein sehr entscheidender Monat für die Qualität. Die Hortensien stehen jetzt in Reih und Glied auf dem Feld und müssen vor allem eins: kontrolliert wachsen, sich gut verzweigen und stabile Blüten ansetzen. Deshalb ist der oder die Betriebsleiter/in jetzt enorm gefragt. Er oder sie muss täglich die Bestände auf mögliche Schädlinge hin prüfen und die Bodenfeuchte im Blick haben. Laufend werden zudem Bodenproben gezogen und analysiert. Die Gehalte der Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor müssen genauestens ausbalanciert werden, um die Pflanze optimal zu versorgen, aber auch nichts überzudosieren. Die Pflanze soll durchaus wachsen, aber auch nicht einfach in die Höhe schießen, sondern stabile Triebe bilden.

Je unbeständiger dabei das Wetter ist – wie in diesem Jahr – um so herausfordernder ist es, diese Balance zu halten. Ist es zu kalt, wachsen die Hortensien schlechter. Ist es heiß und trocken, muss viel gewässert werden. Dauerregen wiederrum lässt schädliche Pilze sprießen und macht das exakte Düngen sehr schwierig. Gartenbau, das ist eben wie ein Puzzle mit tausenden Teilen.

Einen schönen Spätsommer wünscht

Hortensia

 

Februar: Hortensien richtig schneiden

Hortensien wollen geschnitten werden – wann und wie erklären wir hier.

Sobald die ersten milden Tage des Jahres sich ankündigen, kribbelt es Hortensienbesitzern meist in den Scheren. Aufräumen steht auf dem Programm. Man möchte, dass es losgeht im Garten. Doch man liest so viel Verschiedenes über das Schneiden von Hortensien – wann mache ich es denn nun? Und wie weit schneidet man sie herunter? Hier kommen die Antworten.

Die Antwort auf diese Fragen ist: Es kommt auf die Klimaregion an, in der man wohnt, und auf die Hortensiensorten, die man hat. Wir schauen uns das einmal näher an.

Wann kann ich schneiden?
Grundsätzlich werden Hortensien am besten im Frühjahr beschnitten statt im Herbst. In Weiterlesen

Februar: Das steht jetzt an

Pflege und Deko-Ideen rund um die Hortensie – hier die Stichpunkte für Februar.

  • Hortensien richtig schneiden
  • Winterschutz an warmen Tagen lüften
  • Staunässe im Beet abhelfen
  • Schädlinge im Winterquartier – was tun?
  • Ab Monatsende dürfen Zimmerhortensien einziehen

Ausführliche Texte zu den genannten Themen finden sich bereits in den Beiträgen oder folgen noch im Laufe dieses Monats.

Januar: Der Weihnachtsbaum wird zum Kälteschutz

Ein frohes neues Jahr, liebe Hortensienfreunde! Ich hoffe, Sie sind und Ihr seid alle gut durch die Feiertage gekommen und habt ein erfolgreiches, buntes Gartenjahr vor euch!  Meines hat bereits wieder angefangen, denn ich wohne am eher milden Niederrhein. Da kann man zum Beispiel jetzt aus dem abgeschmückten Weihnachtsbaum einen wunderbaren Kälteschutz machen.

Artischocken Winterschutz Sortengarten TannenzweigeDas ist bei mir in der Region noch nicht zu spät, denn hier besteht der Winter inzwischen meist aus grauem Himmel, Nässe und Temperaturen um die 10 Grad. „Üsselwetter“ sagt man bei uns. Frost kommt aber dummerweise dann meist doch noch.  Daher eben jetzt die Sache mit dem Weihnachtsbaum.

Sobald die Christbaumkugeln verpackt sind und der Tannenbaum nach draußen verfrachtet, schnappe ich mir immer die Astschere und knipse alle Triebe vom Hauptstamm ab. Der Stamm wandert auf unsere Benjeshecke, man könnte ihn aber sogar auch als Holzpfosten für Weiterlesen

Januar: Das steht jetzt an

Pflege und Deko-Ideen rund um die Hortensie – hier die Stichpunkte für Januar.

  • Schon austreibende Knospen bei Frost abdecken
  • Der Weihnachtsbaum wird zum Kälteschutz
  • Zimmer-Hortensien besser erst ab Ende Februar kaufen
  • Weiterhin das Gießen nicht vergessen
  • Im Winterquartier auf Schädlinge achten

Ausführliche Texte zu den genannten Themen finden sich bereits in den Beiträgen oder folgen noch im Laufe dieses Monats.

März: Hortensienblau, die erste Runde

Die Zeit rückt nah, dass die erste Gabe Hortensienblau ansteht. Wer schöne blaue Blüten bekommen möchte, kommt darum meist nicht herum.

Stahlblaue Blüten: Diese „Renate Steininger“ hat zum richtigen Zeitpunkt Aluminiumsulfat bekommen.

Wenn Bauernhortensien, botanisch Hydrangea macrophylla, blau blühen sollen, brauchen sie zwei Dinge: Zum einen Aluminiumsulfat zum richtigen Zeitpunkt im Wachstum. Das ermöglicht der Pflanze den Farbumschlag von rosa zu blau bzw. von rot zu lila. Zum anderen braucht die Hortensie genügend saure Erde, damit sie das Aluminiumsulfat auch aufnehmen kann. Dieses „Färben“ ist übrigens ein natürlicher Prozess in der Pflanze und keine böse Chemie. Weiße Hortensien lassen sich deshalb auch nicht so umfärben.

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März/April: Schnee-Alarm – was erwartet uns nun?

Arktische Kälte mit heftigen Minusgraden und Schneefall sogar bis in Flachland – der späte Wintereinbruch erschreckt uns Hortensienfreunde mal wieder bis ins Mark. Viele Hortensien sind schon ausgetrieben – was also wird uns nun im weiteren Jahresverlauf erwarten? Und was kann man den Hortensien nun Gutes tun?

Schneesturm im Hortensienbeet. Einige Büsche sind schon weit ausgetrieben, andere noch fast gar nicht.

Die positive Nachricht zuerst: Hortensien sind unglaublich zäh und winterfest. Komplett absterben werden unsere Schützlinge nicht von diesem fiesen Winterwetter, das wir Weiterlesen

April/Mai: Erste Neuaustriebe nach dem Frost

Nach bangen zwei Wochen habe ich heute Erfreuliches in unserem Sortengarten entdeckt.

Viele der durch den Frost geschädigten Hortensien zeigen jetzt kleine Neuaustriebe. Sogar in den Kronen der komplett braunen Samthortensien konnte ich kleine hellgrüne Neuaustriebe entdecken.

Es machte heute endlich mal wieder Spaß, mit der Kamera durch unseren Sortengarten zu gehen. Ok, der lang ersehnte Regen hat in den letzten beiden Tagen leider auch den unerwünschten Wildkräutern einen Wachstumsschub beschert. Aber mein Blick ging locker darüber hinweg, nachdem ich die ersten kleinen Neuaustriebe an unseren Weiterlesen