Juli: Die beste Zeit – oder auch nicht…

Wenn nicht so viel blüht, hilft der „Tunnelblick“.

Viele Hortensien sind zurückgefroren und kämpfen nun mit den Wildkräutern.

Jetzt, genau jetzt ist für Hortensienfreunde die schönste Zeit des Jahres. Es ist Hauptblütezeit unserer Lieblingspflanzen – oder eben leider auch nicht. Manchmal klappt es einfach nicht mit der Blütenpracht. Da hat der Spätfrost  womöglich vielen Bauernhortensien die Blüten oder gar ganze Triebe gekostet. Da fehlte Regen oder es kamen Schädlinge dazwischen. Manchmal ist einfach „der Wurm drin“.

Ich bin durchaus ebenfalls immer mal wieder frustriert, wenn ich durch meine Hortensienbeete schaue. Mal blühen die Rispen- und Wald-Hortensien zwar üppig, aber die bunten Farben der Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla), die ich so besonders liebe, fehlen einfach überall. Dann wieder bekommen die Waldhortensien lauter braune Blätter und stehen völlig gerupft da. Oder einzelne Lieblingssorten dümpeln plötzlich nur vor sich hin, ohne dass man recht weiß, warum überhaupt. Wo sie doch im Vorjahr noch so üppig blühten…

Im „Tunnelblick“ – na, geht doch!

Wo Hortensien ausfallen, entstehen zudem meist große Lücken in der Bepflanzung. Und diesen Raum nehmen natürlich direkt die Wildkräuter in Beschlag. In meinem Naturgarten-Teil gibt es Ecken, da dürfen diese gerne wachsen. Aber bitte nicht in meinem formellen Spiegelbeet oder im Asia-Bereich – das passt mir einfach nicht ins Konzept. Da machen die Ausfälle bei den Hortensien ganz schön viel Arbeit.

Was hilft in solchen Momenten, ist ein „Tunnelblick“. Einfach mal nicht vergleichen mit der Blütenfülle der Vorjahre, sondern gezielt den Blick auf  jene Blüten lenken, die uns unsere Hortensien in diesem Jahr eben schenken (können). Man kann sich im Jammern eingraben – oder positiv Denken und sich darüber freuen, dass man überhaupt einen Garten hat. Ich bin grundsätzlich für Zweiteres, und meistens gelingt es nach dem ersten Schreck doch auch. Also lautet der Plan: Erst ein bisschen Jammern – und dann mitten hinein zwischen die Pflanzen und den Sommer genießen. Wenn es sein muss, auch mit Regenjacke und „Tunnelblick“.

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Juni: Namens-Wirrwarr – alles Teller, oder was?

Sie heißen Ballhortensien, Tellerhortensien, Bauernhortensien, Schneeballhortensien…. Es schwirren viele Namen für unsere Lieblingspflanzen durch Internet, Bücher und Zeitungen. Leider werden die Namen aber oft falsch angewand oder sind eigentlich überhaupt sehr irreführend. Daraus entstehen dann wiederum erhebliche Missverständnisse und Pflegefehler. Es macht daher absolut Sinn, das Durcheinander einmal zu entknoten.

In diesem ersten Absatz müssen Sie bitte einfach durchhalten. Es wird etwas trocken und sperrig. Aber ich verspreche, später wird der Aha-Effekt kommen. Also: Wir sprechen hier heute über Arten, also die übergeordneten Familientypen der Hortensien. Fachleute nutzen dafür die lateinischen Namen, und das aus einem guten Grund: Diese Namen sind jeder Pflanze eindeutig zugeordnet. Es gibt keine Pflanze, die mehrere lateinische Artnamen hat und keinen lateinischen Namen, der für mehrere Pflanzen benutzt wird. Weiterlesen

Juni: Der Sommerschnitt – wenn’s eh nicht blüht…

Ein Rückschnitt im Sommer sorgt für neue Verzweigungen und einen schönen, buschigen Aufbau.

Vor dem Schnitt sieht die „Mont St. Jean“ etwas zerpflückt aus.

Immer wieder mal setzen Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla) setzt keine oder nur wenige Blüten an. „Schuld“ ist vielfach ein später Frosteinbruch, nachdem die Hortensien schon ausgetrieben waren. Dann sind die Blütenknospen erfroren. Es kann aber auch Hortensien betreffen, die erst im Vorjahr gepflanzt wurden, und die ihre Energie nun erst einmal in den Aufbau eines guten Wurzelwerks stecken. Was auch immer der Grund: Blütenfreie Jahre sind bei Hortensien ideal für einen Sommerschnitt, der zu neuer Verzweigung und einem stabilen, wunderbar buschigen Aufbau anregt. Juni und Juli sind dafür die besten Monate – nicht umsonst stutzen Hortensiengärtnereien momentan ihre Jungpflanzen auf den Feldern. Bis zum Herbst können die frischen Triebe dann noch gut ausreifen und „winterhart“ werden. Weiterlesen

16. Mai: Vorgetriebene dürfen endlich nach draußen!

Es ist geschafft, die Eisheiligen sind vorbei! Nun fällt auch für alle empfindlicheren Pflanzen der Startschuss im Garten. Dazu gehören Hortensien, die man als Vorgetriebene im Geschäft kaufen kann oder die man selbst schon vorgezogen hat. Allerdings sollte man sie Schritt für Schritt an draußen gewöhnen – wir erklären, wie das am besten geht.

Hortensie mit Sonnenbrille

Erst mal nur gucken! Vorgezogene Hortensien müssen sich erst an das ungefilterte Licht und die kühleren Temperaturen draußen gewöhnen.

Zwei Gefahren erwarten Hortensien beim Umzug ins Freie: Sonnenbrand und Kälte. Wegen der Kälte wartet man bestenfalls bis zum 16. Mai mit dem Auspflanzen, da ab diesem Datum in unseren Breitengraden recht sicher kein Frost mehr zu erwarten ist. Gegen den Sonnenbrand muss man die Hortensien langsam abhärten.

Da geht es den Hortensien, wie uns Menschen auch. Zwar bekommen die Weiterlesen

Mai: Insektenfreundliche Hortensien

Recht hartnäckig hält sich das Gerücht, oder vielmehr das Missverständnis, dass Hortensien „nichts für die Tierwelt tun“. Das stimmt so zum Glück nicht. Es kommt auch hier wieder auf die Arten an, die man auswählt, dann wird auch das Hortensienbeet insektenfreundlich.

Scheinblüten vs. Fertile Blüten

Eine Schwebfliege auf einer Ballhortensie. Nahrung findet sie hier nicht.

Das Missverständnis über die „sterilen Hortensien“ stammt aus Zeiten, in denen hauptsächlich Bauernhortensien mit Ballblüten die Gärten beherrschten. Und dann kam noch das Stichwort „Scheinblüten“ hinzu. Tatsächlich sind die wunderschönen, großen Blüten der Hortensien nur Scheinblüten, die keine Staubfäden, keine Stempel oder Fruchtknoten haben und demnach keinen Pollen, keinen Nektar oder Samen bilden können. Aber: Hortensien haben auch noch ihre „echten“, die fertilen (=fruchtbaren) Blüten. Das sind die kleinen Mini-Blüten, die unter oder zwischen den großen Scheinblüten liegen. Diese haben Staubfäden und Stempel, bilden Weiterlesen

April: Tote Äste sind oft doch nicht tot

Bei Hortensien nicht so früh zur Schere greifen. Oft treibt später noch aus, was tot aussah.

Viel totes Geäst? Meistens doch nicht...

Viel totes Geäst? Meistens doch nicht…

„Meine Bauernhortensie hat den Winter nicht überstanden, lauter tote Äste – ich habe sie erst mal kräftig zurückgeschnitten.“ Wer diesen Satz schon mal gesagt hat, den müssen wir leider jetzt ein wenig erschrecken. Denn vermutlich habt ihr zu früh zur Schere gegriffen und eure Hortensie unnötig heruntergeschnitten.

Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla) verlangen von ihren Besitzern mitunter etwas, was im Frühling besonders schwer fällt: Geduld. Denn Weiterlesen

März/April: Der Geist der Spätfröste… Abdecken oder nicht?

Aus aktuellem Anlass kommt dieser Post jetzt nochmal, denn nach dem sehr warmen März soll es jetzt nochmal kühl bis kalt werden. Sie sind dabei die größten Gegner in unserem Wettstreit um schön blühende Hortensien: Die Spätfröste. Wenn sie kommen, sollte man einige Hortensien zumindest nachts abdecken. Aber es gibt auch Situationen, da ist Abdecken eher das Falsche. Wir erklären, wann und wie man abdecken sollte.

Bettlaken Hortensie abdecken Spätfröste

Ein Hortensien-Geist?

Die einen Hortensienfreunde bleiben beim Stichwort „Spätfrost“ völlig gelassen und berichten, dass bei ihnen trotzdem alles immer blühe. Andere fürchten bei dem Thema schon wieder das Schlimmste für ihre Blütenpracht und raten aus ihrer Erfahrung heraus, Hortensien unbedingt abzudecken. Und wie so oft im Leben gilt auch hier: beide Seiten haben Recht, und beide Seiten haben auch ein Stück weit Unrecht. Es kommt nämlich auf zwei Dinge an: Welche Hortensien genau man hat, und wie die Wetterlage im eigenen Garten in den letzten Wochen so war.

Wichtig vorab: Die folgenden Tipps sind für Hortensien, die draußen überwintert haben. Wer gerade blühende Hortensien neu gekauft und draußen stehen hat, sollte Weiterlesen

April: Hortensien wachsen verschieden schnell

Hortensien treiben sehr unterschiedlich schnell aus. Das ist von der Pflege, vom Klima, aber ganz entscheidend auch von der Hortensiensorten abhängig.

Hydrangea macrophylla „Selma“ zwischen Farn, Astilbe und Tränendem Herzen

„Oh, deine Hortensien sind aber schon weit – bei meinen tut sich noch gar nicht so viel“… Beim Blick in Bilderforen im Internet oder auch in Nachbars Garten fühlen sich manche Hortensienbesitzer jetzt im Frühjahr schon fast gestresst, weil im eigenen Grün noch nicht alles so üppig wächst, wie hinter anderen Gartenzäunen. Hätte ich mehr düngen müssen? Stehen sie falsch? Gebe ich zu wenig oder zu viel Wasser? Weiterlesen

Februar: Hortensien richtig schneiden

Hortensien wollen geschnitten werden – wann und wie erklären wir hier.

Sobald die ersten milden Tage des Jahres sich ankündigen, kribbelt es Hortensienbesitzern meist in den Scheren. Aufräumen steht auf dem Programm. Man möchte, dass es losgeht im Garten. Doch man liest so viel Verschiedenes über das Schneiden von Hortensien – wann mache ich es denn nun? Und wie weit schneidet man sie herunter? Hier kommen die Antworten.

Die Antwort auf diese Fragen ist: Es kommt auf die Klimaregion an, in der man wohnt, und auf die Hortensiensorten, die man hat. Wir schauen uns das einmal näher an.

Wann kann ich schneiden?
Grundsätzlich werden Hortensien am besten im Frühjahr beschnitten statt im Herbst. In Weiterlesen

Oktober: Sicher durch den kalten Winter – Winterschutz

Das Jahr neigt sich schon wieder dem Ende, die Nächte werden langsam kälter. Jetzt wird häufig die Frage an uns herangetragen, wie Hortensien im Beet oder im Kübel am besten durch den Winter kommen. Wir können Entwarnung geben: Hortensien sind sehr kälteresistent und das Überwintern keine Zauberei.

1. Hortensien im Beet

Schnee auf Hortensien

Eine Schneehaube auf stehen gelassenen Hortensienblüten ist schon ein guter Schutz für die Knospen darunter. [Foto: Hortensia4U]

Sind Hortensien – gleich welcher Art – bereits gut im Beet eingewachsen, brauchen sie in Mitteleuropa den Winter über in der Regel gar keine Pflege und auch keinen Winterschutz. Hortensien vertragen Frost bis etwa -10 Grad Celsius grundsätzlich problemlos. Nur einige wenige ausgefallenere Sorten sind empfindlicher (siehe unter Punkt 3). Und bei länger anhaltenden Minusgraden ohne schützende Schneedecke oder an windreichen Standorten kann ein Winterschutz Weiterlesen