März: Der Geist der Spätfröste… Abdecken oder nicht?

Erst warm, dann kalt, dann warm, dann frostig – der diesjährige März hat bislang fiesestes Aprilwetter für uns. Und sie sind dabei die größten Gegner in unserem Wettstreit um schön blühende Hortensien: Die Spätfröste. Wenn sie kommen, sollte man einige Hortensien zumindest nachts abdecken. Aber es gibt auch Situationen, da ist Abdecken eher das Falsche. Wir erklären, wann und wie man abdecken sollte.

Bettlaken Hortensie abdecken Spätfröste

Ein Hortensien-Geist?

Die einen Hortensienfreunde bleiben beim Stichwort „Spätfrost“ völlig gelassen und berichten, dass bei ihnen trotzdem alles immer blühe. Andere fürchten bei dem Thema schon wieder das Schlimmste für ihre Blütenpracht und raten aus ihrer Erfahrung heraus, Hortensien unbedingt abzudecken. Und wie so oft im Leben gilt auch hier: beide Seiten haben Recht, und beide Seiten haben auch ein Stück weit Unrecht. Es kommt nämlich auf zwei Dinge an: Welche Hortensien genau man hat, und wie die Wetterlage im eigenen Garten in den letzten Wochen so war.

Wichtig vorab: Die folgenden Tipps sind für Hortensien, die draußen überwintert haben. Wer gerade blühende Hortensien neu gekauft und draußen stehen hat, sollte diese möglichst ganz ins Haus räumen, denn sie reagieren auf alles unter 10 Grad sehr empfindlich. Ist das nicht möglich, unbedingt besonders gut verpacken!

1 . Welche Hortensien sollte ich abdecken

Im Prinzip sind die Blüten aller Hortensien durch Nachfröste gefährdet, sofern sie schon angetrieben haben. Aber es gibt Arten, die jetzt noch Blüten anlegen können, und solche, die ihre Blüten bereits im Herbst anlegen und jetzt keine neuen mehr bilden würden. Auf letztere müssen wir nun besonders aufpassen. Das sind allen voran die am weitesten verbreiteten Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla), außerdem die Eichblättrigen Hortensien (Hydrangea quercifolia), die Raublatthortensien (Hydrangea aspera) sowie die Samthortensien (Hydrangea aspera ssp. sargentiana). Ausnahmen sind so genannte remontierende Sorten der Bauernhortensien, zum Beispiel Everbloom oder You&Me Romance, die auch im Frühjahr noch Blüten nachbilden können. Die Blütenpracht wird aber niemals so üppig werden, wie ohne Frostausfall.

Hingegen ist Spätfrost eher kein Problem bei Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) und Waldhortensien (Hydrangea arborescens). Diese bilden ihre Blüten erst im Frühjahr. Frieren die ersten Blütenansätze bei Spätfrost ab, kommen neue nach.

2. Die Wetterlage der Vorwochen

Hortensie Knospe

Keine Gefahr: Diese Knospe ist noch weit genug geschlossen, dass sie leichten Frost aushält.

Wir schauen im Weiteren nun insbesondere auf die oben genannten frostempfindlichen Arten. Ein zweiter wichtiger Punkt in der Frostschutz-Frage ist für diese Arten, wie im eigenen Garten oder im Winterquartier das Kleinklima in den letzten Wochen vor dem Frost war. Und wie weit die Hortensien in der Folge nun tatsächlich schon ausgetrieben sind. Die Blütenansätze liegen in den Knospen unter vielen Schichten Hüllblättern verborgen. Liegen diese Blätter noch fest geschlossen oder zeigen sie gerade erst ein, zwei Spitzen, machen ein, zwei Grad Frost den Blütenansätzen auch jetzt nichts aus. Dann sollte man sie auch besser gar nicht abdecken, denn unter der Abdeckung wird es tagsüber schnell so warm, dass die Blüten dadurch noch weiter aufgehen und noch empfindlicher werden. Dann kann die nächste kalte Nacht ihnen doch zum Verhängnis werden. Ohne Abdeckung ist es hingegen so kalt, dass die Hortensien ihr weiteres Austreiben sofort einstellen und die Blüten weiter gut geschützt sind. Wohlgemerkt muss man bei der Entscheidung für oder gegen eine Schutzabdeckung immer genau auf das Kleinklima achten. Stehen die Hortensien windgeschützt oder nicht, macht das gleich ein paar Grad Unterschied. Ist es regnerisch oder nicht? Habe ich die alten Blüten schon abgeschnitten oder stehen sie als Schutz noch über den neuen Knospen? All das spielt eine Rolle.

Hortensie Schloss Moyland Knospe

Frostgefährdet: Schon recht weit geöffnete Knospe der Bauernhortensie „Schloss Moyland“.

Sobald sich die Blätter der Knospen hingegen schon gut sichtbar geöffnet haben, weil es am Standort in den Vorwochen schon mild war, wird es klarer: Jetzt ist Frost definitiv kritisch. Dann macht eine Abdeckung durchaus Sinn. Wobei auch hier gilt: Wirklich nur während der Froststunden abdecken. Wird es tagsüber milder und kommt womöglich noch die Sonne heraus, wird es unter einem Frostschutz schnell so warm, dass die Hortensien direkt noch schneller weiter austreiben. Und das möchten wir ja nicht.

 

2. Womit decke  ich ab?

Hortensien Abdecken Spätfröste

Unser Material: ein paar Stäbe und ein Bettlaken.

Am praktikabelsten für das Abdecken ist Gemüsevlies. Es ist leicht genug, um keine Triebe abzubrechen, und einfach zurecht zu schneiden. Es darf aber auch Jute sein, ein altes T-Shirt oder ein Bettlaken. Plastikplanen sind nicht ganz so geeignet, da sich darunter schnell Schwitzwasser sammelt und die Blätter und Blütenknospen angreifen kann. Aber wenn man sie tagsüber abnimmt, geht auch das.

 

3. Wie decke ich ab?

Ist das Abdeckmaterial leicht genug, dass es keine Triebe quetscht oder abbrechen kann (Vorsicht, Nachtfreuchte kann Stoffe noch schwerer machen!), legt man es einfach vorsichtig über die gesamte Pflanze. Dies gilt zum Beispiel für Gemüsevlies. Wo Wind droht, das Abdeckmaterial unten mit einem Band am Topf oder mit Steinen auf dem Beet festmachen.

Hortensien abdecken SpätfrösteIst der Stoff schwerer – wir hatten beispielsweise nur ein recht dickes Bettlaken zur Hand – kann man sehr gut Stäbe zwischen die Triebe der Hortensien stecken, die höher sind als die Triebe selbst. Bei uns sind es Bambus- und Metallstäbe. So liegt der Stoff auf diesen Stäben auf, nicht auf der Pflanze.

Für Beete funktionieren da auch Besen oder ein Spaten, man muss sie nur tief genug einstechen können, dass der Stoff nicht zu hoch über der Pflanze hängt.

Idealer Weise stellt man Hortensien in Töpfen noch an einen vor Wind und Wetter geschützten Platz nahe an einer Hauswand.

4. Und tagsüber abnehmen?

Es kommt auf Material, Tagestemperatur und Standort an, ob man den Frostschutz am Tag abnehmen sollte. Gehen die Temperaturen tagsüber über 10-12 Grad, ist das Abnehmen besser, sonst wird es dann arg warm unter dem Schutz und die Pflanze gerät durch die großen Temperaturunterschiede unter Stress. In schattigen Ecken bleibt es zudem unter der Abdeckung natürlich eher kühl als im Sonnenschein. Und dicke Stoffe wärmen mehr als dünne. Auch Abdeckungen, die keine Luft durchlassen, sollte man wie oben begründet tagsüber abnehmen. Eher leichte, luftige Stoffe wie Gemüsevlies können  auch schon mal zwei, drei Tage komplett auf der Pflanze verbleiben, sofern keine Sonne daraufscheint, viel Wind ist oder die Temperaturen generell kühl bleiben. Danach sollte man aber mal lüften und der Pflanze Tageslicht gönnen.

Ich drücke allen Hortensienliebhabern die Daumen, dass keine Blüte erfriert!

Ihre Hortensia

Februar: Hortensien richtig schneiden

Hortensien wollen geschnitten werden – wann und wie erklären wir hier.

Sobald die ersten milden Tage des Jahres sich ankündigen, kribbelt es Hortensienbesitzern meist in den Scheren. Aufräumen steht auf dem Programm. Man möchte, dass es losgeht im Garten. Doch man liest so viel Verschiedenes über das Schneiden von Hortensien – wann mache ich es denn nun? Und wie weit schneidet man sie herunter? Hier kommen die Antworten.

Die Antwort auf diese Fragen ist: Es kommt auf die Klimaregion an, in der man wohnt, und auf die Weiterlesen

Oktober: Sicher durch den kalten Winter – Winterschutz

Das Jahr neigt sich schon wieder dem Ende, die Nächte werden langsam kälter. Jetzt wird häufig die Frage an uns herangetragen, wie Hortensien im Beet oder im Kübel am besten durch den Winter kommen. Wir können Entwarnung geben: Hortensien sind sehr kälteresistent und das Überwintern keine Zauberei.

1. Hortensien im Beet

Schnee auf Hortensien

Eine Schneehaube auf stehen gelassenen Hortensienblüten ist schon ein guter Schutz für die Knospen darunter. [Foto: Hortensia4U]

Sind Hortensien – gleich welcher Art – bereits gut im Beet eingewachsen, brauchen sie in Mitteleuropa den Winter über in der Regel gar keine Pflege und auch keinen Winterschutz. Hortensien vertragen Frost bis etwa -10 Grad Celsius grundsätzlich problemlos. Nur einige wenige ausgefallenere Sorten sind empfindlicher (siehe unter Punkt 3). Und bei länger anhaltenden Minusgraden ohne schützende Schneedecke oder an windreichen Standorten kann ein Winterschutz im Beet Sinn machen, um das Erfrieren einzelner Partien der Pflanze zu verhindern.

Die größte Gefahr für Hortensien im Winter ist jedoch nicht der Frost an sich, wie viele meinen, sondern aus dem Frost resultierender Wassermangel. Hortensien verdunsten auch im blattlosen Zustand im Winter noch Wasser. Und müssen zum Überleben neues Wasser über die Wurzeln aufnehmen. Friert der Boden im Wurzelbereich der Gehölze nun dauerhaft durch, kann kein Wasser aufgenommen werden – die Hortensie verdurstet. Ältere Pflanzen, deren Wurzeln bereits tief in den Boden reichen, sind dagegen gut geschützt. Jüngere, noch kleinere Pflanzen können in Regionen, in denen der Boden im Winter über längere Zeit wurzeltief durchfriert, zumindest im ersten Jahr eine wärmende Laubschicht am Boden gebrauchen.

Wenn wir sagen, Hortensien sind frostfest, dann sprechen wir allerdings vom Überleben der ganzen Pflanze. Öffnen sich im Frühjahr langsam die Blütenknospen der Bauernhortensien (Artname: Hydrangea macrophylla), die bereits im Herbst angelegt werden, können diese bei erneuten späten Frosteinbrüchen (je nach Region etwa ab Februar) leicht erfrieren. Unser Tipp: Den Wetterbericht im Auge behalten und bei Frostgefahr die Hortensien kurzzeitig mit Pflanzenvlies abdecken (zum Beispiel über Nacht).

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In einer Hausecke eng zusammengerückt finden Hortensien im Kübel schon recht guten Schutz vor Wind und Kälte.

2. Hortensien im Kübel – reinholen oder nicht?
Für Hortensien im Kübel gilt im Prinzip genau das gleiche, was für Hortensien im Beet gilt: Die Gehölze sind gut frostfest und können im Winter draußen bleiben. Im Topf gilt all das, was oben im Abschnitt „Hortensien im Beet“ beschrieben wurde.

Allerdings ist die Gefahr, dass die Erde im Topf komplett durchfriert, natürlich größer, als im Gartenboden. Von daher müssen Topfhortensien stärker vor dem „Verdursten durch Frost“ geschützt werden. Je kleiner der Topf, je größer die Gefahr. Rücken Sie Topfhortensien daher, sobald sich Frost ankündigt, am besten an einen wind- und sonnengeschützen Standort, zum Beispiel an einer Hauswand. Mit Blättern oder Jute lässt sich zudem ein wärmendes Polster um die Töpfe schaffen (siehe unten, Punkt 4).

Prüfen Sie schließlich regelmäßig, ob die Erde feucht genug ist und gießen Sie an frostfreien Tagen bei Bedarf. Dabei Staunässe unbedingt verhindern, sonst faulen die Wurzeln. Hilfreich sind Tonfüße, die unter die Töpfe geklemmt werden, so dass überschüssiges Wasser durch das Abzugsloch ungehindert abfließen kann.

… aber sie dürfen auch rein
Wer in sehr frostigen Regionen wohnt und/oder lieber auf Nummer sicher geht, KANN seine Topf-Hortensien jedoch auch „drinnen“ überwintern. Im Haus, in der Garage, im Keller… Sie sollten dann aber nicht zu warm stehen, denn Hortensien brauchen „Winterkälte“, um zum Beispiel ihre Blütenansätze voll auszubilden und um das Wachstum im Frühjahr anzuregen. Temperaturen zwischen +10 und +2 Grad sind hier optimal. Licht hingegen brauchen sie nicht in der Winterruhe. Und Wasser – siehe oben.

3. Welche Sorten sind frostsicher?
Bauernhortensien (H. macrophylla), Rispenhortensien (H. paniculata), Schneeballhortensien (H. arborescens) – sie alle sind grundsätzlich gut winterhart. Von ihnen gibt es nur einige wenige, eher seltene Sorten, die empfindlicher sind. Diese Liebhabersorten werden von seriösen Anbietern nur mit Sortenetikett verkauft, auf denen dann vermerkt ist, dass sie Winterschutz benötigen. Hortensien, die zum Beispiel bei Discountern oder Baumärkten ohne Sortennamen verkauft werden, sind mit 99-prozentiger Sicherheit weit verbreitete, winterfeste Standardsorten.

Empfindlicher sind zudem die Eichblatthortensien (H. quercifolia), die generell einen geschützteren Standort wollen. Auch panaschierte Sorten (das heißt mit zweifarbigen Blättern) sind meist etwas anfälliger gegenüber Kälte.

4. Richtig abgedeckt
Hier noch ein paar Ideen für verschiedene Formen von Winterschutz:

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Mit Tannenreisig lassen sich Hortensien gut einpacken und so gegen Wind und Schneebruch schützen.

Reisig, also Zweige von immergrünen Pflanzen wie Tannen, Ilex oder Buchs, können über die gesamte Pflanze gelegt und ineinander verkeilt werden. Aber darauf achten, dass noch genug Regenwasser durchkommt.

Pflanzenvlies ist als kurzfristige Abdeckung der gesamten Pflanze zum Beispiel gegen Spätfröste geeignet. Eine langfristig gute Lösung ist es jedoch nicht, denn es lässt einerseits nicht so viel Regenwasser durch, andererseits kann sich unter der Abdeckung insbesondere im Beet auch Nässe sammeln – was Hortensien beides nicht mögen.

Aus Draht, Holzbrettern oder ähnlichem lässt sich im Beet wie auch um Kübelgruppen eine Art Korb bauen. Diese dann mit Blättern locker füllen – ein ideales, umweltfreundliches Wärmebett, das auch Regenwasser gut durch lässt.

Jute, Vlies oder Noppenfolie sind Materialien, um einzelne Kübel einzuwickeln und vor Frost zu schützen. Noppenfolie wärmt am besten und kann mit einer zusätzlichen Jute- oder Vliesschicht auch gut aussehen. Den „Kübelmantel“ gut mit Bändern festzurren, damit auch Winterstürme ihn nicht wegwehen. Mit farbigen Bändern oder selbst gemachten Stempelmotiven verschönert, wird dieser Winterschutz zum echten Dekotipp! Aber bitte nur die Außenwände der Töpfe umwickeln, der Erdbereich oben und das Abzugsloch unten müssen für Luftzufuhr und Bewässerung offen bleiben.

Styroporstücke, auf die Topfhortensien gestellt werden, schützen vor Kälte von unten. Aber auf den Wasserablauf achten: Topffüßchen oder Steine als Abstandshalter nutzen. Oder ein passendes Loch in das Styropor schneiden, wenn darunter wasserdurchlässiger Boden liegt (z.B. Erde oder Kies).

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September: Alte Blüten abschneiden oder nicht?

„Das sieht aber nicht mehr schön aus“, finden viele Hortensienbesitzer jetzt mit Blick auf die braun werdenen Blüten. Und fragen sich: Darf ich das braune Gedöns nun abschneiden, oder schade ich der Pflanze damit? Wir geben ein paar Antworten.

Das Thema ist bei genauem Hinsehen mehrschichtiger, als man im ersten Moment meinen mag. Persönlicher Geschmack, Hortensienart und das Kleinklima am Standort Weiterlesen

Juni/Juli: Der Sommerschnitt – wenn’s eh nicht blüht…

Er sorgt für neue Verzweigung und einen buschigen Aufbau.

Vor dem Schnitt sieht die „Mont St. Jean“ etwas zerpflückt aus.

So manche Bauern-Hortensie (Hydrangea macrophylla) hat  in diesem Jahr keine oder nur wenige Blüten angesetzt. „Schuld“ ist vielfach der späte Frost, nachdem die Hortensien schon ausgetrieben waren. Es kann aber auch Hortensien betreffen, die erst im Vorjahr gepflanzt wurden, und die ihre Energie nun erst einmal in den Aufbau eines guten Wurzelwerks stecken. Was auch immer der Grund: Blütenfreie Jahre sind bei Hortensien ideal für einen Sommerschnitt, der zu neuer Verzweigung und einem stabilen, wunderbar buschigen Aufbau anregt. Juni und Juli sind dafür die besten Monate – nicht umsonst stutzen Hortensiengärtnereien momentan ihre Jungpflanzen auf den Feldern. Bis zum Herbst können die frischen Triebe dann noch gut ausreifen und „winterhart“ werden. In diesem Blog-Beitrag zeigen wir, wie man beim Sommerschnitt vorgeht. Weiterlesen

Juni: Namens-Wirrwarr – alles Teller, oder was?

Sie heißen Ballhortensien, Tellerhortensien, Bauernhortensien, Schneeballhortensien…. Es schwirren viele Namen für unsere Lieblingspflanzen durch Internet, Bücher und Zeitungen. Leider werden die Namen aber oft falsch angewand oder sind eigentlich überhaupt sehr irreführend. Daraus entstehen dann wiederum erhebliche Missverständnisse und Pflegefehler. Es macht daher absolut Sinn, das Durcheinander einmal zu entknoten.

In diesem ersten Absatz müssen Sie bitte einfach durchhalten. Es wird etwas trocken und sperrig. Aber ich verspreche, später wird der Aha-Effekt kommen. Also: Wir sprechen hier heute über Arten, also die übergeordneten Familientypen der Hortensien. Fachleute nutzen dafür die lateinischen Namen, und das aus einem guten Grund: Diese Namen sind jeder Pflanze eindeutig zugeordnet. Es gibt keine Pflanze, die mehrere lateinische Artnamen hat Weiterlesen

Mai: Insektenfreundliche Hortensien

Recht hartnäckig hält sich das Gerücht, oder vielmehr das Missverständnis, dass Hortensien „nichts für die Tierwelt tun“. Das stimmt so zum Glück nicht. Es kommt auch hier wieder auf die Arten an, die man auswählt, dann wird auch das Hortensienbeet insektenfreundlich.

 

Scheinblüten vs. Fertile Blüten

Eine Schwebfliege auf einer Ballhortensie. Nahrung findet sie hier nicht.

Das Missverständnis über die „sterilen Hortensien“ stammt aus Zeiten, in denen hauptsächlich Bauernhortensien mit Ballblüten die Gärten beherrschten. Und dann kam noch das Stichwort „Scheinblüten“ hinzu. Tatsächlich sind die wunderschönen, großen Blüten der Hortensien nur Scheinblüten, die keine Staubfäden, keine Stempel oder Fruchtknoten haben und demnach keinen Pollen, keinen Nektar oder Samen bilden können. Aber: Hortensien haben auch noch ihre „echten“, die fertilen Weiterlesen

März/April: Schnee-Alarm – was erwartet uns nun?

Arktische Kälte mit heftigen Minusgraden und Schneefall sogar bis in Flachland – der späte Wintereinbruch erschreckt uns Hortensienfreunde mal wieder bis ins Mark. Viele Hortensien sind schon ausgetrieben – was also wird uns nun im weiteren Jahresverlauf erwarten? Und was kann man den Hortensien nun Gutes tun?

Schneesturm im Hortensienbeet. Einige Büsche sind schon weit ausgetrieben, andere noch fast gar nicht.

Die positive Nachricht zuerst: Hortensien sind unglaublich zäh und winterfest. Komplett absterben werden unsere Schützlinge nicht von diesem fiesen Winterwetter, das wir Weiterlesen

September: Herbstzeit – Schneiden oder nicht?

Herbst – im Kopf beginnt der Pflanzenbesitzer mit den Vorbereitungen für den Winter. In Sachen Hortensien kommen jetzt Fragen auf wie: Schneide ich die alten Blütenstände jetzt herunter? Dünge ich noch mal? Und was kommt in Sachen Winterschutz auf mich zu? Wir möchten die drängendsten Fragen hier beantworten.

  1. Schneide ich alte Blüten jetzt ab?

    Alte Blütenstände als Winterschutz stehen lassen. Foto: Günther Schad, pixelio

    Die Antwort ist ein klares „Nein“. Natürlich kann man vergrünte Blütenstände zum Trocknen abschneiden. Aber generell sollte man die alten Blüten lieber bis zum Frühjahr auf den Hortensien belassen. Ganz besonders gilt dies für Bauernhortensien (H. macrophylla). Frost dringt nämlich immer von außen nach innen in die Pflanze ein. Man kennt es: Hortensien frieren schon mal ein paar Zentimeter herunter. Das können die paar Zentimeter „alte“ Blütenstängel sein, wenn sie stehen gelassen wurden. Oder die paar Zentimeter inklusive der neuen Knospen für das nächste Jahr, wenn man den Rest schon abgeschnitten hat. Daher: lieber erst nach dem Frost im Frühjahr schneiden.

  1. Jetzt noch Dünger oder Blaudünger geben?
    Auch hierzu: Nein. Die Pflanzen haben ihr Wachstum eingestellt und brauchen keinen Dünger mehr. Bestimmte Stoffe im Dünger können sogar die Winterhärte reduzieren. Dass hingegen manchmal gesagt wird, gerade jetzt solle Blaudünger gegeben werden, beruht auf einer Verwechslung. Richtig ist, dass man jetzt gut noch mal einen Schuss Alaun bzw. Hortensienblau geben kann, wenn man sicher sein will, dass die Hortensien nächstes Jahr blau blühen. Aber Hortensienblau ist kein Blaudünger. Hortensienblau enthält keine Nährstoffe, sondern nur das zum Bläuen nötige Aluminiumsulfat. Blaudünger hingegen ist ein Mischprodukt zum Bläuen und Düngen. Das sollte man jetzt nicht mehr geben.
  1. Frostschutz – brauchen Hortensien das?

    Tannenreisig als Winterschutz

    Diese Frage lässt sich nicht ganz einfach und nicht allgemeingültig beantworten. Es kommt auf das Klima am Standort an, außerdem auf das Alter der Hortensien und ob sie im Beet oder im Kübel stehen. Zunächst mal sind Hortensien sehr winterhart bis um -25 Grad. Sie frieren schon mal herunter, werden aber überleben. Die Blütenknospen einiger Hortensienarten – dazu gehören die Bauernhortensien (H. macrophylla) – werden aber schon im Herbst angelegt und können durch lange, tiefe Fröste oder aber Spätfröste absterben. Ältere, gut eingewurzelte Hortensien sind frostresistenter als junge Pflanzen. Kleine Kübel frieren schneller durch, dann kann die Hortensie verdursten; größere Kübel sind weniger problematisch.

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April/Mai: Erste Neuaustriebe nach dem Frost

Nach bangen zwei Wochen habe ich heute Erfreuliches in unserem Sortengarten entdeckt.

Viele der durch den Frost geschädigten Hortensien zeigen jetzt kleine Neuaustriebe. Sogar in den Kronen der komplett braunen Samthortensien konnte ich kleine hellgrüne Neuaustriebe entdecken.

Es machte heute endlich mal wieder Spaß, mit der Kamera durch unseren Sortengarten zu gehen. Ok, der lang ersehnte Regen hat in den letzten beiden Tagen leider auch den unerwünschten Wildkräutern einen Wachstumsschub beschert. Aber mein Blick ging locker darüber hinweg, nachdem ich die ersten kleinen Neuaustriebe an unseren Weiterlesen