März: Jetzt wird erstmals gedüngt

Sobald die Wachstumsphase für die Hortensien beginnt – das kann je nach Region schon im März, aber auch erst im April der Fall sein -, benötigen sie insbesondere die Nährstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium und zudem das Spurenelement Eisen. Diese kommen natürlich im Boden vor, jedoch nicht immer in der optimalen Menge und besonders bei Kübelpflanzen ist der Vorrat irgendwann aufgebraucht. Dann sollte man düngen.

Welchen Dünger nehmen?

Langzeitdünger

Langzeitdünger besteht aus kleinen Kügelchen, in denen die Nährstoffe stecken.

Wir empfehlen für Hortensien, egal ob im Beet oder im Kübel, spezialummantelte Langzeitdünger zu verwenden. Diese gibt man jetzt im Frühjahr, sobald man erkennt, dass die Hortensien mit dem Wachstum beginnen wollen. Je nach Region und Wetterlage variiert da natürlich der genaue Termin.

Der Vorteil von Langzeitdüngern ist, dass man sie nur einmal im Frühjahr gibt und diese dann die ganze Saison über reichen und optimale Mengen freigeben. Die Hülle der Düngerkügelchen ist so konstruiert, dass sie nach und nach die Nährstoffe freigibt. Es gibt Dünger, die über Zeiträume von drei Monaten bis sechs Monaten die Nährstoffe abgeben. Mit diesen Düngern überdüngt man die Pflanzen nicht und schont vor allem auch die Umwelt, denn die Nährstoffe werden nicht so sehr mit dem Regen wieder ausgewaschen und gelangen nicht unerwünscht ins Grundwasser. Damit die Hortensien schon im Frühjahr genug Nährstoffe bekommen, darf man den Langzeitdünger natürlich nicht zu spät geben.

Die beste Zusammensetzung

Kurz etwas Chemie: Hortensien brauchen einen sogenannten N-P-K-Dünger. Der Name kommt von den chemischen Elementkennzeichnung der drei benötigten Hauptnährstoffe: Stickstoff=N, Phosphor=P, Kalium=K. Hier gibt es dann noch Unterschiede in den enthaltenen Mengen der drei Nährstoffe. Diese Unterschiede sind angegeben im Verhältnis der Nährstoffe zueinander. Hortensien benötigen in der Wachstumsphase (Frühjahr bis Sommer) Dünger mit einem Verhältnis Stickstoff zu Kalium von etwa 4:5. Wer die Inhaltsliste genauer studieren möchte: Phosphor ist in Düngern meist als P2O5 enthalten und Kalium meist als K2O.

Organische Dünger haben kaum Mineralien

Viele Gartenfreunde möchten allerdings lieber mit „natürlichen“, also organischen Düngern arbeiten, anstatt industrielle Dünger zu nutzen. Man kann Hortensien durchaus auch mit Hornspänen, Schafswolle, Rasenschnitt oder Kompost passend düngen. Zu beachten ist allerdings zweierlei dabei. Zum einen, dass auch diese Dünger früh im Jahr gegeben werden müssen, da sie erst von Bodenlebewesen zersetzt werden müssen, um die Nährstoffe nutzbar zu machen. Sie eigenen sich daher auch eher für Gartenhortensien als für Kübel, wo bestimmte Bodenlebewesen oft fehlen. Zum anderen sind in diesen organischen Düngern fast keine Mineralien wie Phosphor und Kalium enthalten, sondern vor allem Stickstoff. So kann es bei rein organischer Düngung in diesem Bereich zu Mangel kommen. Das ist durchaus erheblich: Phosphor benötigen Hortensien zum Beispiel für ein gesundes Wachstum von Blättern, Blüten und Wurzeln (Aufbau von Zellwänden) und für die allgemeine Energieversorgung. Kalium sorgt unter anderem für stabile Triebe, unterstützt die Resistenz gegen saugende Insekten und Frost und hat großen Einfluss auf den gesamten Wasserhaushalt der Hortensie. Wer organische Dünger nutzen möchte, sollte also genau auf Mangelerscheinungen achten und bei Bedarf vielleicht flüssig nachdüngen.

Bei akutem Mangel Flüssigdünger

Hortensien mit und ohne Dünger

Großer Unterschied: Dieselbe Hortensiensorte im Topf. Links mit Dünger, rechts ohne.

Stellt man im Laufe des Jahres an seinen Hortensien einen akuten Mangel fest, kann man diesen mit Flüssigdünger am besten beheben. Hier sind die Nährstoffe sofort für die Pflanze verfügbar. Einen Nährstoffmangel könnten zum Beispiel gelbe oder braune, fleckige oder eintrocknende Blätter zeigen. Oft taucht auch ein Eisenmangel bei Hortensien auf, erkennbar am zunehmenden, fleckigen Verlust der grünen Blattfärbung. Dies nennt man Chlorose. Dann ist ein spezieller Eisendünger gefragt.

Schäden vermeiden – nicht überdüngen!

Ganz, ganz wichtig beim Thema Düngen ist es, dass mein seine Pflanzen auch Überdüngen und dadurch schädigen bis töten kann. Erheblich ist auch, dass zu viel Dünger meist mit dem Regen ausgewaschen wird und dann im Grundwasser landet – Stichwort Nitratbelastung. Daher sollte man sich grundsätzlich an die Packungsanweisungen halten, eher etwas vorsichtig Düngen und seine Pflanzen genau beobachten, ob sie überhaupt Dünger brauchen. Also nicht generell einfach jedes Jahr beim Auftrauchen des ersten Grüns direkt düngen, sondern nur, wenn man Mangelerscheinungen wie allzu helle Blätter, abnehmende Blütenanzahl oder schlechten Wuchs feststellt. Hier hilft es auch, mal eine Bodenprobe machen zu lassen. Diese wird von verschiedenen Laboren angeboten, zum Beispiel von den Raiffeisen-Märkten (https://www.raiffeisen-laborservice.de/boden/gartenbau/bodenanalysen-gartenbau).

Für die Hortensie schädlich ist eine Überdüngung zum einen, weil der Nährstoffüberschuss zu instabilen Zellwänden und ähnlichen Dingen führen kann. Außerdem liegen die mineraltischen Nährstoffe wie Phosphor und Kalium in Form von Salzen vor, und zu viel Salz zerstört die Wurzeln.

Mit organischen Düngern ist das Risiko einer direkten Schädigung der Pflanzen geringer, das Risiko der Auswaschung von Nitrat in den Boden jedoch letztlich gleich hoch. Denn Stickstoffe können im Boden ebenfalls in Nitrat umgewandelt werden. Wer dazu noch genaueres Lesen möchte, sei auf diese Webseite des Umweltbundesamtes verwiesen: https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/grundwasser/nutzung-belastungen/faqs-zu-nitrat-im-grund-trinkwasser#welche-grenzwerte-gibt-es-fur-nitrat

März: Der Geist der Spätfröste… Abdecken oder nicht?

Erst warm, dann kalt, dann warm, dann frostig – der diesjährige März hat bislang fiesestes Aprilwetter für uns. Und sie sind dabei die größten Gegner in unserem Wettstreit um schön blühende Hortensien: Die Spätfröste. Wenn sie kommen, sollte man einige Hortensien zumindest nachts abdecken. Aber es gibt auch Situationen, da ist Abdecken eher das Falsche. Wir erklären, wann und wie man abdecken sollte.

Bettlaken Hortensie abdecken Spätfröste

Ein Hortensien-Geist?

Die einen Hortensienfreunde bleiben beim Stichwort „Spätfrost“ völlig gelassen und berichten, dass bei ihnen trotzdem alles immer blühe. Andere fürchten bei dem Thema schon wieder das Schlimmste für ihre Blütenpracht und raten aus ihrer Erfahrung heraus, Hortensien unbedingt abzudecken. Und wie so oft im Leben gilt auch hier: beide Seiten haben Recht, und beide Seiten haben auch ein Stück weit Unrecht. Es kommt nämlich auf zwei Dinge an: Welche Hortensien genau man hat, und wie die Wetterlage im eigenen Garten in den letzten Wochen so war.

Wichtig vorab: Die folgenden Tipps sind für Hortensien, die draußen überwintert haben. Wer gerade blühende Hortensien neu gekauft und draußen stehen hat, sollte diese möglichst ganz ins Haus räumen, denn sie reagieren auf alles unter 10 Grad sehr empfindlich. Ist das nicht möglich, unbedingt besonders gut verpacken!

1 . Welche Hortensien sollte ich abdecken

Im Prinzip sind die Blüten aller Hortensien durch Nachfröste gefährdet, sofern sie schon angetrieben haben. Aber es gibt Arten, die jetzt noch Blüten anlegen können, und solche, die ihre Blüten bereits im Herbst anlegen und jetzt keine neuen mehr bilden würden. Auf letztere müssen wir nun besonders aufpassen. Das sind allen voran die am weitesten verbreiteten Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla), außerdem die Eichblättrigen Hortensien (Hydrangea quercifolia), die Raublatthortensien (Hydrangea aspera) sowie die Samthortensien (Hydrangea aspera ssp. sargentiana). Ausnahmen sind so genannte remontierende Sorten der Bauernhortensien, zum Beispiel Everbloom oder You&Me Romance, die auch im Frühjahr noch Blüten nachbilden können. Die Blütenpracht wird aber niemals so üppig werden, wie ohne Frostausfall.

Hingegen ist Spätfrost eher kein Problem bei Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) und Waldhortensien (Hydrangea arborescens). Diese bilden ihre Blüten erst im Frühjahr. Frieren die ersten Blütenansätze bei Spätfrost ab, kommen neue nach.

2. Die Wetterlage der Vorwochen

Hortensie Knospe

Keine Gefahr: Diese Knospe ist noch weit genug geschlossen, dass sie leichten Frost aushält.

Wir schauen im Weiteren nun insbesondere auf die oben genannten frostempfindlichen Arten. Ein zweiter wichtiger Punkt in der Frostschutz-Frage ist für diese Arten, wie im eigenen Garten oder im Winterquartier das Kleinklima in den letzten Wochen vor dem Frost war. Und wie weit die Hortensien in der Folge nun tatsächlich schon ausgetrieben sind. Die Blütenansätze liegen in den Knospen unter vielen Schichten Hüllblättern verborgen. Liegen diese Blätter noch fest geschlossen oder zeigen sie gerade erst ein, zwei Spitzen, machen ein, zwei Grad Frost den Blütenansätzen auch jetzt nichts aus. Dann sollte man sie auch besser gar nicht abdecken, denn unter der Abdeckung wird es tagsüber schnell so warm, dass die Blüten dadurch noch weiter aufgehen und noch empfindlicher werden. Dann kann die nächste kalte Nacht ihnen doch zum Verhängnis werden. Ohne Abdeckung ist es hingegen so kalt, dass die Hortensien ihr weiteres Austreiben sofort einstellen und die Blüten weiter gut geschützt sind. Wohlgemerkt muss man bei der Entscheidung für oder gegen eine Schutzabdeckung immer genau auf das Kleinklima achten. Stehen die Hortensien windgeschützt oder nicht, macht das gleich ein paar Grad Unterschied. Ist es regnerisch oder nicht? Habe ich die alten Blüten schon abgeschnitten oder stehen sie als Schutz noch über den neuen Knospen? All das spielt eine Rolle.

Hortensie Schloss Moyland Knospe

Frostgefährdet: Schon recht weit geöffnete Knospe der Bauernhortensie „Schloss Moyland“.

Sobald sich die Blätter der Knospen hingegen schon gut sichtbar geöffnet haben, weil es am Standort in den Vorwochen schon mild war, wird es klarer: Jetzt ist Frost definitiv kritisch. Dann macht eine Abdeckung durchaus Sinn. Wobei auch hier gilt: Wirklich nur während der Froststunden abdecken. Wird es tagsüber milder und kommt womöglich noch die Sonne heraus, wird es unter einem Frostschutz schnell so warm, dass die Hortensien direkt noch schneller weiter austreiben. Und das möchten wir ja nicht.

 

2. Womit decke  ich ab?

Hortensien Abdecken Spätfröste

Unser Material: ein paar Stäbe und ein Bettlaken.

Am praktikabelsten für das Abdecken ist Gemüsevlies. Es ist leicht genug, um keine Triebe abzubrechen, und einfach zurecht zu schneiden. Es darf aber auch Jute sein, ein altes T-Shirt oder ein Bettlaken. Plastikplanen sind nicht ganz so geeignet, da sich darunter schnell Schwitzwasser sammelt und die Blätter und Blütenknospen angreifen kann. Aber wenn man sie tagsüber abnimmt, geht auch das.

 

3. Wie decke ich ab?

Ist das Abdeckmaterial leicht genug, dass es keine Triebe quetscht oder abbrechen kann (Vorsicht, Nachtfreuchte kann Stoffe noch schwerer machen!), legt man es einfach vorsichtig über die gesamte Pflanze. Dies gilt zum Beispiel für Gemüsevlies. Wo Wind droht, das Abdeckmaterial unten mit einem Band am Topf oder mit Steinen auf dem Beet festmachen.

Hortensien abdecken SpätfrösteIst der Stoff schwerer – wir hatten beispielsweise nur ein recht dickes Bettlaken zur Hand – kann man sehr gut Stäbe zwischen die Triebe der Hortensien stecken, die höher sind als die Triebe selbst. Bei uns sind es Bambus- und Metallstäbe. So liegt der Stoff auf diesen Stäben auf, nicht auf der Pflanze.

Für Beete funktionieren da auch Besen oder ein Spaten, man muss sie nur tief genug einstechen können, dass der Stoff nicht zu hoch über der Pflanze hängt.

Idealer Weise stellt man Hortensien in Töpfen noch an einen vor Wind und Wetter geschützten Platz nahe an einer Hauswand.

4. Und tagsüber abnehmen?

Es kommt auf Material, Tagestemperatur und Standort an, ob man den Frostschutz am Tag abnehmen sollte. Gehen die Temperaturen tagsüber über 10-12 Grad, ist das Abnehmen besser, sonst wird es dann arg warm unter dem Schutz und die Pflanze gerät durch die großen Temperaturunterschiede unter Stress. In schattigen Ecken bleibt es zudem unter der Abdeckung natürlich eher kühl als im Sonnenschein. Und dicke Stoffe wärmen mehr als dünne. Auch Abdeckungen, die keine Luft durchlassen, sollte man wie oben begründet tagsüber abnehmen. Eher leichte, luftige Stoffe wie Gemüsevlies können  auch schon mal zwei, drei Tage komplett auf der Pflanze verbleiben, sofern keine Sonne daraufscheint, viel Wind ist oder die Temperaturen generell kühl bleiben. Danach sollte man aber mal lüften und der Pflanze Tageslicht gönnen.

Ich drücke allen Hortensienliebhabern die Daumen, dass keine Blüte erfriert!

Ihre Hortensia

März: Blühende noch nicht nach draußen

Blühende Hortensien in Gärtnereien oder Discountern locken uns jetzt zum Kauf. Vielerorts werden sie dabei als „winterfest“ und „für den Garten“ angeboten. Leider wird dieses Etikett oft falsch angewendet und falsch verstanden. Hortensien sind natürlich winterfest und für den Garten geeignet – aber nicht die im Frühjahr blühenden Pflanzen. Sie dürfen erst ab Mitte Mai fest nach draußen.

Hortensien blühend Angebot

Verwirrendes Prospekt eines Discounters von März 2022: Blühende Hortensien werden als „für draußen“ gekennzeichnet.

Hortensien blühen, wenn sie das ganze Jahr draußen in ihrer „normalen“ Umgebung stehen, bekanntlich im Sommer. In unseren Breiten ist das irgendwann zwischen Juni und September. Die Temperaturen liegen dann auch nachts in aller Regel gut über 10 Grad Celsius. Hortensienblüten müssen keine Kälte aushalten können – und können es auch nicht. Winterfest sind Hortensien generell trotzdem. Weil sie zum Herbst hin eben nicht mehr blühen, sondern in Winterruhe gehen, ihre Blätter abwerfen, und so dann winterliche Temperaturen bis -15, manche Sorten gar bis -25 Grad Celsius problemlos überdauern.

Frostschaden! Bekommen blühende Hortensien Frost ab, werden Blätter und Blüten erst „matschig“ und später dann braun und sterben ab.

Werden nun Hortensien im Frühjahr schon blühend angeboten, sind diese Pflanzen bereits sechs bis acht Wochen zuvor aus dem Winterschlaf geholt und in warmen Gewächshäusern aufgestellt worden. In diesen Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad entwickeln sie sich dann ganz so, wie sie es auch draußen im Frühjahr und Sommer tun würden – sie wachsen und öffnen dann ihre Blüten. Blüten, die eben keine Temperaturen unter 10 Grad vertragen.

Und so ergibt sich die scheinbare Diskrepanz: Man hat Hortensien vor sich, die natürlich als Pflanze generell winterhart sind. Aber man darf sie jetzt im März noch nicht bleibend rausstellen. Selbst, wenn wir Ende März in einigen Regionen Deutschlands schon tagsüber locker die 20-Grad-Marke knacken. Denken sie daran: Im April wird es oft wieder empfindlich kalt, mit Hagel und harten Frösten. Daher sind die blühend angebotenen Pflanzen jetzt als Zimmerhortensien gedacht. Später, wenn es keine Fröste mehr gibt, also in der Regel ab Mai, kann man sie dann natürlich auch in den Garten pflanzen. Ebenso sieht es mit den Hortensien aus, die dann im Mai blühend angeboten werden: Diese dürfen dann natürlich nach draußen gepflanzt werden. Allerdings sollte man auch diese zunächst etwas abhärten. Aber das ist eine Thema, dass ich im Mai hier im Blog behandeln werde.

März: Das steht jetzt an

Pflege und Deko-Ideen rund um die Hortensie – hier die Stichpunkte für März.

  • Wie halte ich Zimmerhortensien? 6 Top-Tipps
  • Blühende dürfen noch nicht nach draußen
  • Jetzt wird erstmals gedüngt
  • Der Geist der Spätfröste – abdecken oder nicht?
  • Hortensienblau, die erste Runde
  • Schädlinge an Zimmerhortensien behandeln

Ausführliche Texte zu den genannten Themen sind in den Beiträgen zu finden oder folgen noch im Laufe dieses Monats.

Februar: Schädlinge im Winterquartier – was tun?

Hortensien in einem geschützen Quartier zu überwintern, hat Vor- und Nachteile. Ein Nachteil ist, dass sich tierische Schädlinge wie Läuse oder Spinnmilben gerne dort einstellen. Der Februar ist ein klassischer „Schädlings-Monat“. Wie man diese Schädlinge erkennt und was man dagegen tun kann, darum geht es in diesem Beitrag.

Mit welchen Schädlingen muss ich rechnen?

Typische Hortensien-Schädlinge im Winterquartier sind Spinnmilben, Thripse, Blatt- und Schildläuse, eventuell auch Echter Mehltau und Knospenfäule.

Warum tauchen die Schädlinge jetzt auf?

Das, was den Hortensien im Winterquartier zu Gute kommt, mögen leider auch andere Lebewesen: kein Frost, wenig Zugluft, womöglich sogar Wärme und Licht. Im Februar werden die Tage merklich länger, die Temperaturen im Winterquartier können insbesondere tagsüber bereits zweistellig werden (in diesem Winter 2019/2020 mit seinen hohen Temperaturen sowieso). Für die Schädlinge ist das das Signal, dass der Frühling bevorsteht – und sie schlüpfen aus ihren Eiern oder beenden den Winterschlaf und vermehren sich fleißig.

Wie beuge ich Schädlingen vor?

Das beste „Mittel“ gegen Schädlinge ist der richtige Platz für die Überwinterung. Er sollte vor allem nicht zu Warm sein, optimal sind Temperaturen um drei Grad Celsius. Gerne darf es auch mal für ein, zwei Tage frostig kalt sein, damit Eier und Schädlinge womöglich erfrieren. Hortensien sind ja winterhart bis -15, manche gar bis -25 Grad Celsius. Bei allem über 10 Grad hingegen können die zähen Insekten unter den Schädlingen sich bereits wunderbar ausbreiten. Ich weiß, bei unserem aktuellen „Nicht-Winter“ ist es sehr schwer zu bewerkstelligen, darunter zu bleiben.

Weiterhin ist eine gute Durchlüftung wichtig, damit sich keine Staunässe bildet, die ansonsten Mehltau und Knospenfäule wunderbar in die Karten spielt. Hortensien brauchen übrigens zudem kein Licht im Winter. Auch das hilft: Dunkelheit senkt in der Regel zum einen die Temperaturen und zweitens bekommen die Insekten-Schädlinge kein „Aufwach“-Signal. Aber bitte die Hortensien nur so lange dunkel stellen, bis sie anfangen, auszutreiben.

Was tue ich bei akutem Befall?

Gegen Spinnmilben, die besonders bei warmer Heizungsluft auftauchen, helfen zum Beispiel Raubmilben oder rapsölhaltige Spritzmittel. Doch vorsicht: Ölhaltige Mittel immer nur von oben auf die Blätter geben. Sie wirken, weil der Ölfilm die Insekten umhüllt und vom Sauerstoff abschneidet. Ähnliches kann jedoch auch den Hortensien passieren: Pflanzen „atmen“ ihr Kohlendioxid durch Spaltöffnungen an den Blattunterseiten ein. Die dürfen nicht verklebt werden.-

Thripse erkennt man an silbrigen Saugpunkten auf den Plättern und Kotpünktchen an der Unterseite. Leider helfen hier neben Raubmilben oder Raubwanzen nur chemische Mittel aus dem Fachhandel.

Blattläuse kann man mit hartem Wasserstrahl von den Pflanzen spritzen oder durch ein Spritzbad mit Kaliseifenlauge vertreiben.

Schildläuse sind hartnäckiger. Die weiß-plüschigen Larvensäckchen lassen sich ebenfalls mit einem Wasserstrahl oder auch Bürsten (Zahnbürste) entfernen. Ansonsten helfen rapsölhaltige Mittel (wiederum: Nicht die Blattunterseiten verkleben).

Echter Mehltau breitet sich auch in warmer Luft gerne aus. Die kranken Blätter entfernen, ansonsten hilft nur ein Fungizid.

Knospenfäule zeigt sich als grauer Schimmel auf den Knospen. Es handelt sich um einen Pilzbefall, der es feucht und kühl mag und daher oft im Winterquartier auftritt. Entfernen Sie kranke Pflanzenteile und verbessern Sie die Belüftung.

Februar/März: Jetzt dürfen Zimmerhortensien einziehen

Bis Ende Februar sollte man besser warten, bevor man Zimmerhortensien kauft, hatte ich Ihnen vor kurzem geraten. Nun aber ist es endlich so weit: Die wunderschönen Zimmerhortensien dürfen einziehen!

Hortensia Natural Spring Hortensie PellensMit ihren großen Blüten in zahlreichen Farben sind Hortensien ein wunderschöner Frühlingsschmuck für die Wohnung. Und außerdem sind sie praktische Lufterfrischer. Das niederländische Forschungsinstitut Fytagoras Plant Science aus Leiden hat dies sogar in Studien nachgewiesen. Über die zahlreichen kleinen Blüten und die dichten Blätter der Pflanze verdunstet besonders viel Wasser; diese Feuchtigkeit gelangt in die Raumluft. Damit wirken Zimmerhortensien wie natürliche Luftbefeuchter. Das hilft gegen die trockene Heizungsluft, die häufig Haut, Augen und Atemwege stresst. Die Empfehlung des Fytagoras Instituts lautet: „Je mehr Hortensien in Wohnräumen, um so besser entwickelt sich die relative Luftfeuchtigkeit. Für ein gesundes Raumklima sollten mindestens zwei Hortensien pro Raum aufgestellt werden.“

Viele Menschen sind aber sehr skeptisch, was Hortensien als Zimmerpflanzen angeht. Zu Unrecht, wie ich finde. Es sind in der Regel Pflegefehler und falsche Erwartungen, die die Freude an der Hortensie verkürzen.

Hortensien VintageManchmal ist die Erfahrung, dass die Blätter oder Blüten schon nach kurzer Zeit braun werden. Das liegt dann in der Regel an Lichtmangel. Deshalb habe ich geraten: Hortensien erst ab Ende Februar kaufen. Der Sonnenstand ist vorher noch so niedrig, dass nur die „falschen“ Wellenlängen bei uns ankommen und insgesamt selbst am Südfenster einfach zu wenig Lichtintensität hereinkommt. Was uns Menschen schon hell erscheint, ist für Pflanzen trotzdem noch dunkel. Und auch nach Ende Februar brauchen Hortensien einen möglichst hellen Platz im Haus. Aber wiederum keine pralle Sonne hinter der Scheibe, denn dann steigt die Verdunstung so hoch, dass die Pflanze mit „trinken“ kaum nachkommt und die Hitze auf den Blättern wird womöglich so groß, dass sie verbrennen können. Der beste Standort ist auf dem Fensterbrett oder direkt neben einem Fenster, aber ohne pralle Sonne.

Übrigens muss eine Hortensie nicht, wie manchmal gesagt, generell „kühl“ stehen. Blühende Hortensien fühlen sich bei Raumtemperatur sehr wohl, das passt zu ihrer üblichen Blütezeit im Sommer. Der Wurzelballen sollte immer durchgehend etwas feucht sein. Beim Gießen daher immer so reichlich Wasser geben, dass es unten am Topf wieder herausläuft, dann ist der Wurzelballen wirklich komplett durchfeuchtet. Gerne auch mal bis zum Topfrand in Wasser eintauchen und warten, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Überschüssiges Wasser dabei aber unbedingt sofort abgießen und niemals im Übertopf stehen lassen, denn Staunässe lässt die Wurzeln faulen. So gepflegt können Zimmerhortensien Zuhause acht bis zwölf Wochen blühen.

Zorro Hortensie HortensiaEinmal verblüht allerdings macht es keinen Sinn, eine Hortensie noch im Zimmer zu halten. Es sei denn, sie gefällt einem als Grünpflanze. Neue Blüten wird die Hortensie im Haus nicht ansetzen. Denn Hortensien benötigen eine ganz bestimmte Klima- und Lichtmengenabfolge mit Herbst und sogar Winterfrost-Zeiten, um neue Blüten anzulegen. Das klappt im Haus nicht. Doch die verblüte Zimmerhortensie muss deshalb nicht in den Kompost. Denn sie kann genauso gut draußen stehen. Zimmerhortensien sind genau die gleiche Art Hortensie, wie sie auch als Gartenhortensie verkauft werden, nämlich Hydrangea macrophylla, also Bauernhortensien. Lediglich sind es in der Regel die kleinwüchsigen Sorten, damit sie in den Blumentopf passen. Doch auch die können noch größer und buschiger werden. Wer also Balkon, Terrasse oder Garten hat, kann seine Zimmerhortensie dort unterbringen, im Kübel oder im Beet, und wird bei guter Pflege im nächsten Jahr neue Blüten haben. Aber bitte die Pflanzen erst ab Mitte Mai raussetzen, Zimmerhortensien sind an Wärme gewöhnt und müssen sich draußen erst eingewöhnen.

Und wie setzt man eine Zimmerhortensie am besten in Szene? Dazu möchte ich Ihnen meinen Blogtext „Kuscheliges Zuhause für den Frühling“ empfehlen.

Ich wünsche eine bunte Hortensienzeit!

Ihre Hortensia

Willkommen bei Hortensia

Hortensien – um diese wunderschönen Blumen dreht sich alles in diesem Blog. Die Infos, die hier zu finden sind, stammen direkt von Hortensien-Profis. Darunter sind Gartenbaubetriebe, die Hortensien züchten und vermehren, Pflanzenschutz-Experten und Forscher aus gartenbaulichen Versuchsanstalten. Die Informationen werden hier gesammelt und aufgeschrieben unter dem internationalen Namen der Pflanze, die uns alle verbindet: Hortensia.

Kommentieren Sie gerne unsere Artikel und scheuen Sie nicht, uns auch Ihre Fragen zu stellen. Wir freuen uns, dass Sie hier sind.

Ihre Hortensia

Januar: Der Weihnachtsbaum wird zum Kälteschutz

Ein frohes neues Jahr, liebe Hortensienfreunde! Ich hoffe, Sie sind und Ihr seid alle gut durch die Feiertage gekommen und habt ein erfolgreiches, buntes Gartenjahr vor euch!  Meines hat bereits wieder angefangen, denn ich wohne am eher milden Niederrhein. Da kann man zum Beispiel jetzt aus dem abgeschmückten Weihnachtsbaum einen wunderbaren Kälteschutz machen.

Artischocken Winterschutz Sortengarten TannenzweigeDas ist bei mir in der Region noch nicht zu spät, denn hier besteht der Winter inzwischen meist aus grauem Himmel, Nässe und Temperaturen um die 10 Grad. „Üsselwetter“ sagt man bei uns. Frost kommt aber dummerweise dann meist doch noch.  Daher eben jetzt die Sache mit dem Weihnachtsbaum.

Sobald die Christbaumkugeln verpackt sind und der Tannenbaum nach draußen verfrachtet, schnappe ich mir immer die Astschere und knipse alle Triebe vom Hauptstamm ab. Der Stamm wandert auf unsere Benjeshecke, man könnte ihn aber sogar auch als Holzpfosten für Weiterlesen

Dezember: Winterschutz prüfen

Kaum zu glauben, dass wir erst seit kurzem „offiziell“ Winter haben. Seit dem 22. Dezember, da war kalendarischer Winteranfang. Mir ist jetzt schon nach Frühling. Aber der ist noch weit weg und daher macht es Sinn, jetzt einmal den angelegten Winterschutz an den Hortensien zu überprüfen.

Ich möchte momentan eigentlich sehr, sehr ungern über das Wetter reden. Es kommt mir Weiterlesen

November: Knospenanalyse an Hortensien

Im Profi-Gartenbau müssen alle Arbeiten ein wenig genauer ausgeführt werden als im Privatgarten, damit die Qualität der Hortensien auch sicher stimmt. Deshalb werden im Herbst an Bauernhortensien Knospenanalysen unter dem Mikroskop durchgeführt. Daran kann der Gärtner sehen, ob die Pflanzen schon reif genug sind, um ins Winterquartier gebracht zu werden.

Knospenanalyse: Zuerst müssen alle Hüllblätter vorsichtig abgeschält werden.

Schöne Blüten, die lange halten – das ist bei Hortensien natürlich ein ganz entscheidendes Qualitätskriterium. Und auch der Preis für eine Weiterlesen