September: PH-Wert, Alaun & Co – so stimmt die Chemie

Wer sich mit Hortensien beschĂ€ftigt, stolpert unweigerlich irgendwann ĂŒber die Begriffe pH-Wert, Hortensienblau, Eisen und Ă€hnliches. Man muss sich damit nicht auskennen, um Hortensien erfolgreich großzuziehen. Aber es hilft ungemein. FĂŒr diejenigen also, die gerne mehr ĂŒber die „Chemie der Hortensien“ wissen möchten, ist dieser Beitrag gedacht.

1. Der pH-Wert
Eine der ersten Informationen, die man ĂŒber Hortensien bekommt, ist: Sie mögen „sauren“ Boden. Und schon kommt der pH-Wert ins Spiel. Er drĂŒckt den SĂ€uregehalt des Bodens aus. Oder wissenschaftlich definiert: Der pH-Wert stellt das VerhĂ€ltnis von SĂ€uren und ihrem Gegenteil, den Basen, in einem Medium dar. Je niedriger die als Wert angegebene Zahl, je saurer ist das Medium. Zum Beispiel der Boden oder die Blumenerde.

Hortensien mögen einen pH-Wert zwischen 4 und 6. Sie haben damit im Konkurrenzkampf der Arten einen Überlebensvorteil gegenĂŒber anderen Pflanzen entwickelt, weil viele Pflanzen solchen SĂ€uregehalt nicht so gut vertragen. In der Folge brauchen sie aber nun auch diesen Boden, um ihre benötigten NĂ€hrstoffe aufnehmen zu können. Ist die Erde nicht sauer genug oder zu sauer, hungern sie, wachsen dann schlecht oder gehen gar ein.

Mit MessstĂ€bchen, die es in Gartencentern und BaumĂ€rkten gibt, lĂ€sst sich der pH-Wert des eigenen Gartenbodens leicht feststellen. Und mit Rasenschnitt oder Kaffeesatz lĂ€sst er sich natĂŒrlich und nachhaltig vorsichtig sĂ€uern. Mit Torf geht es ebenfalls. Von Essig als Hilfsmittel, wie manchmal empfohlen, ist hier eher abzuraten. Das sĂ€uert den Boden zu heftig sowie nur kurzfristig. Und schadet im Zweifel lediglich den Bodenlebewesen und den Wurzeln der Hortensien.

Spezielle Hortensien- und Rhododendronerde ist ebenfalls sauer und ist daher fĂŒr KĂŒbelhortensien oder auch großzĂŒgig im Pflanzloch zugegeben durchaus sinnvoll. Besonders, wenn die Hortensien blau blĂŒhen sollen – dazu siehe unten „Aluminiumsulfat und Alaun“.

2. Eisen, Sulfat und Chelat
Eisen ist ein besonders wichtiger NĂ€hrstoff fĂŒr Hortensien. Daher sollte es Bestandteil des DĂŒngers sein, der gegeben wird. Fehlt den Hortensien Eisen, bekommen sie zunĂ€chst gelbe BlĂ€tter, eine so genannte Chlorose. Das rĂŒhrt daher, dass die Pflanzen ohne das Eisen nicht genug von dem grĂŒnen Blattfarbstoff Chlorophyll bilden können. Den aber wiederum brauchen sie, um aus Sonnenlicht und Kohlendioxid Glykose zu bilden, von der sie sich unter anderem ernĂ€hren.

In der Liste der Zusammensetzung von DĂŒnger ist Eisen durch sein chemisches Zeichen „Fe“ erkennbar. Steht da dann noch etwas von „N“ (=Stickstoff), handelt es sich um Eisensulfat, eine Stickstoffverbindung. Wem Eisensulfat nicht behagt – es ist in Reinform giftig und wird zum Beispiel auch als Moosvernichter eingesetzt, Schutzkleidung wird empfohlen – sollte nach DĂŒngern mit Eisenchelat Ausschau halten. Chelate sind sehr stabile komplexe Verbindungen. Die Verbindungen werden erst mit der Zeit aufgespalten und das Eisen freigesetzt, die Ausbringung selbst ist somit unbedenklich fĂŒr den Menschen.

3. BlaudĂŒnger oder Hortensienblau
hort-blue-renate-steiningerEine faszinierende Eigenschaft von rosafarbenen Hortensien ist es, dass sie ihre Farbe ĂŒber lila bis zu blau Ă€ndern können. DafĂŒr gibt es im Handel so genannten Hortensienblau-DĂŒnger. Nicht zu verwechseln ist dieser bitte mit Blaukorn, das ist etwas ganz anderes und allein als DĂŒnger gedacht. Das Attribut „Blau“ bezeichnet hier lediglich die Farbe der DĂŒngerkĂŒgelchen, nicht etwa ein FĂ€rbewirkung.
Auch muss man Hortensienblau von Hortensienblau-DĂŒnger unterscheiden. Hortensienblau ist allein fĂŒr die BlaufĂ€rbung gedacht, im Hortensienblau-DĂŒnger sind hingegen auch NĂ€hrstoffe fĂŒr die Pflanze enthalten. Beides ist im Fachhandel erhĂ€ltlich. Allerdings wĂŒrden wir vom Hortensienblau-DĂŒnger abraten, weil BlaufĂ€rben und DĂŒngen zwei verschiedene Dinge sind und in einer Mischung die Dosierung nie optimal wird. Nehmen Sie lieber fĂŒr beides getrennte Produkte.

Wie aber funktioniert jetzt das UmfĂ€rben? Hortensien brauchen Zweierlei, um blau zu werden: genug Aluminium im Boden und einen niedrigen pH-Wert des Bodens, um das Aluminium auch aufnehmen zu können. Dann reagiert das Aluminium in den BlĂŒtenblĂ€ttern mit dem dort vorhandenen Farbstoff Delphinidin, der nun blauer wird. Je nach Aluminiummenge werden dadurch die Hortensien lila bis blau. Andersherum können blaue Hortensien auch plötzlich lila oder rosa werden, wenn sich der Aluminium-Vorrat im Boden verringert oder der pH-Wert steigt, so dass weniger Aluminium aufgenommen werden kann.

Aluminium ist im Hortensienblau oder Hortensienblau-DĂŒnger in Form von Aluminiumsulfat enthalten. Man kann aber auch Alaun geben, um Hortensien zu fĂ€rben – doch Vorsicht, Alaun ist nicht gleich Alaun.

4. Aluminiumsulfat und Alaun
Aluminiumsulfat ist ein farbloses Pulver. Chemisch ist es eine Verbindung aus Aluminium und Schwefel. Daher wird es auch „schwefelsaure Tonerde“ genannt. Es kommt natĂŒrlich zum Beispiel in Mineralien vor, kann aber auch aus Alaunen (siehe unten) gewonnen werden. Um Hortensien blau zu fĂ€rben, wird es in Wasser gelöst und dann gegossen.

Alaun_PellensGenauso kann man aber auch Alaun direkt verwenden. Doch Vorsicht: Inzwischen wird der Begriff „Alaun“ fĂŒr verschiedene chemische Verbindungen benutzt. Gemeint ist in diesem Fall Kaliumaluminiumalaun, auch Kalialaun genannt. Es ist ein Doppelsalz bestehend aus Aluminium und Kalium und in Apotheken erhĂ€ltlich.

Halten Sie sich bei der Dosierung des Hortensienblaus am besten zunĂ€chst an die Packungsanweisung und erarbeiten Sie sich nach und nach eine eigene Menge, wie sie zu Ihrem Boden, der PflanzengrĂ¶ĂŸe und der gewĂŒnschten Pflanzenfarbe passt.

Der optimale Zeitpunkt zum FĂ€rben ist das FrĂŒhjahr, wenn die Pflanze mit dem Austrieb beginnt. Wer ein tiefes blau möchte, kann im Herbst nochmals nachgießen. Diese zwei Gaben reichen völlig. Sind die BlĂŒten einmal „fertig“ von der Pflanze angelegt, fĂ€rben sie sich nur noch schwer um. Das ist in der Regel der Fall, wenn die BlĂŒtendolden eine GrĂ¶ĂŸe von 2 bis 3 Zentimetern erreicht haben.

September: Herbstliche Hortensien fĂŒr natĂŒrliche Dekorationen

Das Farbfeuerwerk richtig in Szene setzen

Hortensie Hortensia Deko Herbst Gesteck orange SedumIm Herbst zeigen Hortensien noch einmal einen ganz besonderen Charme. Denn sie verblĂŒhen nicht einfach, sie bilden eine großartige HerbstfĂ€rbung aus. Manchmal sind es die BlĂŒten, manchmal aber auch die BlĂ€tter, die mit einem Farbfeuerwerk den Herbst so richtig bunt machen. Und das sollten wir nutzen. Hier kommen ein paar Ideen fĂŒr herbstliche Dekorationen mit Hortensien.

Natur-Look: Gedeckte Farben und Naturmaterialien

NatĂŒrlichkeit ist ganz Trumpf im Herbst. Denn diese Deko ist so nachhaltig, wie es sonst nicht geht. Die Materialien dafĂŒr finden wir alle in der Natur, sie werden also wiederverwertet – „upgecycelt“, wie man heute sagt – sind lange haltbar und am Ende noch kompostierbar. Holz, Kork und grobe Wolle in gedeckten Naturfarben ziehen dafĂŒr in Haus und Garten ein. Äste, Tannenzapfen, Beeren und natĂŒrlich TrockenblĂŒten kommen hinzu.

Pastellbunt oder Goldberauscht
Wie man das ganze nun arrangiert und mit weiteren Dingen kombiniert, ist Geschmackssache. Möglichkeiten jedenfalls gibt es reichlich. Im Wohnstil der so genannten „Neuen Romantik“ werden zum Beispiel Tannenzapfen in pastelligen Lieblingsfarben bemalt und machen sich perfekt neben getrockneten HortensienblĂŒten.

Hortensie Hortensia rot Herbst Kerzenhalter goldGold, Orange-Rot-Töne und Schwarz sind hingegen die Farben der „Neuen Klassik“. Umsetzen lĂ€sst sich das mit Hortensien in goldfarbenen Übertöpfen oder mit BlĂŒtenbouquets in Gold-Schwarzen Vasen und Schalen. Auch goldfarbene Bilderrahmen passen wunderbar dazu.

Im weiterhin angesagten Vintage-Style werden auf der Terrasse oder vor der HaustĂŒr HortensienbĂŒsche in geflochtenen Übertöpfen mit KrĂ€nzen, KĂŒrbissen und Laub kombiniert. Kunterbunt wird es mit Arrangements in selbst besprĂŒhten oder beklebten Konservendosen, zu denen auch „kitschige“ Figuren wie Wichtel oder Elfen passen könnten.

Tischdeko macht Appetit

Tischdeko Kaffeetafel schmĂŒcken HortensienblĂŒtenBrot Hortensien Deko Herbst HortensienblĂŒtenNatĂŒrliche Materialien passen auch wunderbar, um Lebensmittel zu prĂ€sentieren. Auf der herbstlichen Brunch-Tafel zum Beispiel wird ein selbst gebackenes Maronenbrot umrahmt von getrockneten HortensienblĂŒten und frischen Äpfeln zum echten Hingucker. Und auch die Kaffeetafel ist eine herrliche Gelegenheit, getrocknete HortensienblĂŒten zu arrangieren.

Freuen wir uns also – der Herbst ist da mit all seinen Farben und all seinen Möglichkeiten!

Viel Spaß beim Dekorieren wĂŒnscht

Hortensia

 

 

 

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September: Alte BlĂŒten abschneiden oder nicht?

„Das sieht aber nicht mehr schön aus“, finden viele Hortensienbesitzer jetzt mit Blick auf die braun werdenen BlĂŒten. Und fragen sich: Darf ich das braune Gedöns nun abschneiden, oder schade ich der Pflanze damit? Wir geben ein paar Antworten.

Das Thema ist bei genauem Hinsehen mehrschichtiger, als man im ersten Moment meinen mag. Persönlicher Geschmack, Hortensienart und das Kleinklima am Standort spielen durchaus ihre Rollen. Letztlich muss jeder sein eigenes Fazit ziehen. Wir möchten immerhin ein paar Entscheidungshilfen geben.

Die pflanzliche Sicht

Es gibt Hortensienarten, denen schadet ein Abschneiden der alten BlĂŒten im Herbst ĂŒberhaupt nichts. Und es gibt Arten, da kann es problematisch werden. Problematisch wird es womöglich bei den Sorten der Art Hydrangea macrophylla, der klassischen Bauernhortensie mit Ball- oder TellerblĂŒten. Ebenso bei der Art Hydrangea serrata, der Berghortensie, gerne auch verfĂ€lschend nur „Tellerhortensie“ genannt. Der Grund fĂŒr das Problem: Bei diesen Arten sind jetzt bereits die BlĂŒtenknospen fĂŒr das nĂ€chste Jahr direkt unterhalb der alten BlĂŒte angelegt. Man kann sie noch nicht sehen, aber sie sind schon da, in der letzten Gabelung unter der alten BlĂŒte. Schneidet man diese BlĂŒten nun ab, kann man zum einen die neuen KnospenansĂ€tze erwischen. Doch auch, wenn man hier sehr vorsichtig zu Werke geht: Vor allem legt man auf diese Weise die BlĂŒtenknospen komplett frei, so dass im Winter Wind und Frost direkt an sie herankommen können. So sind sie um ein vielfaches mehr gefĂ€hrdet, im Winter oder bei SpĂ€tfrösten im FrĂŒhjahr zu erfrieren. Aus rein pflanzlicher Sicht gesehen lautet daher unser Rat: Bei diesen Hortensienarten die alten Knospen lieber dran lassen.

Abschneiden kann man hingegen die alten BlĂŒten derjenigen Hortensiensorten, die sowieso ihre Knospen erst im FrĂŒhjahr am dann neu wachsenden Trieb bilden. Das sind die Hydrangea paniculata (Rispenhortensien) und Hydrangea arborescens (Waldhortensien wie die Sorte „Annabelle“). Um aber auch hier ein tiefes eindringen von Frost in die SchnittflĂ€chen zu vermeiden, schneidet man diese Hortensien am besten im Herbst nur ein StĂŒckchen ab und macht den eigentlichen RĂŒckschnitt dann ebenfalls erst im FrĂŒhjahr nach der Frostperiode (siehe unseren Beitrag „Der goldene Schnitt“).

Das Winterwetter

Im vorigen Absatz kam es schon zum Ausdruck: Ob ein Abschneiden von BlĂŒten den Pflanzen schadet, hĂ€ngt davon ab, ob Frost und Wind die BlĂŒtenknospen schĂ€digen. Womit klar ist: In sehr kalten Regionen ist die Gefahr, dass ein Schnitt im Herbst den Hortensien schadet, viel grĂ¶ĂŸer als in wintermilden Regionen. Und wer seine Hortensien sowieso frostfrei in Keller, Garage oder Wintergarten ĂŒberwintert, der hat dann eigentlich gar keine Probleme und kann die welken BlĂŒten ruhig abschneiden. Aber bitte so, dass die besagten neu angelegten BlĂŒtenknospen nicht mit weggeschnitten werden, also wirklich ganz knapp unterhalb der alten BlĂŒte. 

Die ökologische Seite
Ein weiterer Aspekt, der zum GlĂŒck immer mehr in den Fokus von uns allen tritt, ist schließlich der Naturschutz. Selbst die „flatterigen“ BlĂŒten der Hortensien sind Lebensraum fĂŒr Tiere. Je mehr Buschwerk im Garten vorhanden ist, um so mehr Schutz finden Insekten, Igel, Vögel. Spinnen spannen ihre Netze zwischen den HortensienblĂŒten, KĂ€fer verstecken sich dort vor Regen und Frost, Wildbienen können im Boden unter dichten Hortensien ihre Winternester bauen und Igel es sich dort im Laub gemĂŒtlich machen. Da wir ganz ehrlich sein wollen, sei erwĂ€hnt: NatĂŒrlich können es auch SchĂ€dlinge wie BlattlĂ€use, SchildlĂ€use oder DickmaulrĂŒssler sein, die die geschĂŒtzten PlĂ€tze nutzen. Aber auch diese Tiere gehören zur Natur, sind ein Rad im funktionierenden Ganzen und dienen zum Beispiel als Nahrung fĂŒr andere Insekten oder Vögel.

Das Fazit
Sind die braunen BlĂŒten nun hĂ€sslich oder nicht? Ist mir der Naturschutz-Aspekt wichtiger als die mich vielleicht störende Optik? Wir sehen, die Antwort ist immer eine persönliche und setzt sich aus vielen Teilen zusammen.

Wenn Sie mich nach meiner eigenen Meinung fragen: Bei mir bleiben die HortensienblĂŒten dran. Weil ich sie zum einen gar nicht hĂ€sslich finde; kahle Beete und „gerupfte“ Pflanzen finde ich weitaus unansehnlicher. Außerdem gibt es bei uns trotz milder Winter hĂ€ufig SpĂ€tfröste, so dass ich um jeden Schutz der neuen Knospen dankbar bin. Und schließlich finde ich den ökologischen Aspekt sehr, sehr wichtig und beobachte schon Erfolge, seit ich im Garten mehr „wilde Ecken“ zulasse. Wir haben mehr Schmetterlinge, viele brĂŒtende Vögel, zudem Igel. Einzige Ausnahme: Ein paar BlĂŒten zu schneiden gönne ich mir, um sie zu trocknen fĂŒr meine Dekoration im Haus.

Ihre Hortensia

 

September: Es ist wieder Pflanzzeit!

Der frĂŒhe Herbst und das spĂ€te FrĂŒhjahr sind die besten Pflanzzeiten fĂŒr Hortensien im Garten. Welche davon die bessere ist, kann man kaum sagen, denn beide Jahreszeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Wir erklĂ€ren, welche das sind und wie man jetzt am besten pflanzen kann.

Herbst Hortensien GrÀser

Charme des Herbstes: Hortensien und GrÀser

Auf der Suche nach der besten Pflanzzeit fĂŒr „seine“ Hortensien sollte man sich vom Kalender etwas lösen und vielmehr auf die „wetterbezogene Jahreszeit“ achten. Damit Hortensien gut Fuß fassen können, sollten sie schnell neue Wurzeln bilden können. Und zudem nicht mit extremen Temperaturen – ob nun heiß oder kalt – zu kĂ€mpfen haben.

Diese Bedingungen finden sich im „frĂŒhen Herbst“. Je nach Klimaregion ĂŒblicherweise zwischen Anfang September und Ende Oktober, sobald die Sommerhitze vorbei ist. Der Boden bleibt wieder lĂ€nger feucht, weil die Verdunstung nicht so hoch ist, und es regnet in der Regel auch wieder gleichmĂ€ĂŸiger. Wir reden hier von Temperaturbereichen zwischen etwa 10 Grad nachts und 20 Grad tagsĂŒber, die fĂŒr die Neupflanzung optimal sind. Dann ist es auch tagsĂŒber kĂŒhl genug, dass die Hortensie nicht laufend große Mengen Wasser aufnehmen muss, um den Verdunstungsverlust auszugleichen. Es ist aber auch nachts noch nicht zu kalt, so dass die Hortensie gut neue Wurzeln bilden und die passenden NĂ€hrstoffe aufnehmen kann, um WinterhĂ€rte zu entwickeln. Hier finden sich klare Vorteile im Vergleich zum FrĂŒhjahr: Im Herbst befindet sich die Hortensie nicht in der oberirdischen Wachstumsphase und kann die vorhandene Kraft in das Wurzelwachstum stecken. Bis die nĂ€chste Hitze kommt, hat die Hortensie dann schon reichlich weit verzweigte Wurzeln bilden können, um sich gut mit Wasser zu versorgen. Wird erst im FrĂŒhjahr gepflanzt, muss die Hortensie in der Regel mit den vorhandenen Wurzeln erst einmal auskommen und ist bei Sommerhitze gefĂ€hrdeter, unter Wassermangel zu leiden.

Herbst Hortensie Astern

Hortensie in HerbstfÀrbung kombiniert mit Astern

Wie gesagt kann das Pflanzen im Herbst verglichen mit dem spĂ€ten FrĂŒhjahr aber auch Nachteile haben. Im Herbst ist die Gefahr grĂ¶ĂŸer, dass frĂŒhe KĂ€lteeinbrĂŒche oder dauerhafte RegenfĂ€lle die Hortensie daran hindern, neue Wurzeln zu bilden. Das reduziert dann unter UmstĂ€nden die WinterhĂ€rte. Zudem sind die Triebe von Pflanzen, die schon seit dem FrĂŒhjahr draußen stehen, in der Regel bereits hĂ€rter als solche, die erst kĂŒrzlich beim GĂ€rtner aus dem Treibhaus heraus gekauft wurden, und sind somit winterfester. Wer frĂŒh genug pflanzt, gibt den neuen Hortensien in der Regel aber genug Vorlauf, um sich den Herbst ĂŒber noch gut am neuen Standort zu etablieren. Standen die Pflanzen sowieso schon im Topf im Garten, ist dieses Problem natĂŒrlich auch gelöst. Letzter Nachteil der Herbstpflanzung: beim Überwintern können Knospen wegfrieren. Kauft man im FrĂŒhjahr beim GĂ€rtner, kann man Pflanzen mit vielen Knospen wĂ€hlen und hat in dem Jahr sicher viele BlĂŒten.

Zur Praxis: So pflanze ich Hortensien

FĂŒr die weitere Pflanzung von Hortensien im Herbst gilt dasselbe wie im FrĂŒhjahr. Hier die Kurzform, ausfĂŒhrlicher steht es im Blogtext „Mai: Jetzt darf gepflanzt werden“.

  • WĂ€hlen Sie den passenden Standort. Alle Hortensien, also wirklich alle Arten, ob Bauernhortensie, Waldhortensie, Rispe oder welche auch sonst, mögen am liebsten halbschattige Standorte. Es ist nicht richtig, dass einige Arten „mehr Sonne brauchen“. Es ist vielmehr so, dass einige Arten und Sorten „auch mehr Sonne vertragen“. Aber: Je sonniger, um so mehr Stress durch Wasserverlust hat die Pflanze.
  • Alle Hortensien mögen am liebsten leicht sauren Boden (pH-Wert maximal 6,5) – auch hier gilt, dass einige Hortensien auch alkalischere Werte gut vertragen. Jedoch reduziert ein höherer pH-Wert immer die Möglichkeit, NĂ€hrstoffe aufzunehmen.
  • Hortensien brauchen viel Wasser und stehen daher am besten in lockeren, humosen Böden, die gut Wasser speichern. Nutzen Sie am besten gute Rhododendren- oder Hortensienerde, um fehlende Erde beim Pflanzen zu ersetzen. StaunĂ€sse vertragen Hortensien aber gar nicht, da faulen die Wurzeln.
  • Gießen sie die Pflanzen enige Zeit vor dem Einpflanzen, damit sie genug Wasser im Ballen hat und gießen Sie auch sofort nach dem Pflanzen.
  • Hortensien können im Beet ebenso stehen wie im KĂŒbel. Der KĂŒbel macht in der Regel etwas mehr Arbeit, da mehr gegossen und gedĂŒngt werden und im Winter auf Winterschutz gegen dauerhaftes Durchfrieren geachtet werden muss.

Viel Erfolg mit den neuen Hortensien im Garten wĂŒnscht
Ihre und Eure Hortensia

 

September: Das steht jetzt an

Hortensienpflege und Ideen fĂŒr den September – hier die Stichpunkte fĂŒr diesen Monat.

  • Jetzt ist wieder Pflanzzeit
  • Alte BlĂŒten besser nicht abschneiden
  • PH-Wert, Alaun und Co. – So stimmt die Chemie
  • Herbstliche Hortensien fĂŒr natĂŒrliche Dekorationen

AusfĂŒhrliche Texte zu den genannten Themen finden sich in den BeitrĂ€gen oder folgen noch im Laufe des Monats.