Hortensien, die den Spätwinter über im Warmen standen – ob nun im Blumengeschäft oder Zuhause im Winterquartier – tragen bereits volles Blattwerk und sogar Blüten. Jetzt ist endlich die Zeit gekommen, dass diese vorgetriebenen Hortensien nach draußen dürfen. Aber bitte Schritt für Schritt – wir erklären, wie das am besten geht.

Erst mal nur gucken! Vorgezogene Hortensien müssen sich erst an das ungefilterte Licht und die kühleren Temperaturen draußen gewöhnen.
Es gibt jedes Jahr wieder das Missverständnis gerade bei Hortensien-Einsteigern, dass sie ihre neu gekauften, blühenden Hortensien zu früh nach draußen stellen. Weil Hortensien ja eigentlich Gartenpflanzen und frosthart sind und sie so früh schon im Laden stehen, wird gefolgert, dass man sie schon nach draußen pflanzen kann. Oft büßen diese Hortensien dann nach der ersten Nacht bereits ihre Blütenpracht und die frischen Blätter ein. Weil es ihnen einfach noch zu kalt ist. Ein Trost möge sein: Diese Erfahrung machen die meisten Hortensienfreunde in ihrem ersten Hortensienjahr.
Als Faustregel kann man sagen: Früh blühende Hortensien vertragen keine Temperaturen unter 10 Grad Celsius. In den Treibhäusern der Gärtnereien werden Hortensien ab Januar bei rund 20 Grad Celsius und unter zusätzlicher Beleuchtung herangezogen. Bei diesen Temperaturen fühlen sich die Hortensien am wohlsten und fangen dann auch zügig an zu wachsen. Nach etwa sechs Wochen Standzeit im Treibhaus blühen sie und gehen in den Verkauf. Man kann sich vorstellen, dass diese Hortensien einen heftigen Temperatursturz von 20 Grad auf womöglich um die Null Grad gar nicht mögen. Daher dürfen sie erst nach draußen, wenn mindestens 10 Grad rund um die Uhr gewährleistet sind. Und auch ungefiltertes Sonnenlicht sind die Hortensien bis dahin noch nicht gewöhnt, sie standen ja bislang immer unter Glas.
Daher heißt es: Schritt für Schritt nach draußen!
Ab Anfang Mai kann man beginnen, vorgetriebene Hortensien an draußen zu gewöhnen. Sofern das Wetter passt, natürlich. Man stellt am besten über eine Woche hinweg die Hortensie im gekauften Topf tagsüber an einen schattigen Platz nach draußen und holt sie nachts noch rein. So kann sie sich langsam an die niedrigeren Temperaturen und an das ungefilterte Licht gewöhnen. Nach ein paar Tagen kann man es auch mal mit etwas Morgen- oder Abendsonne probieren. Und nach rund einer Woche und ab Mitte Mai kann man die Hortensie dann an den geplanten Standort draußen im Beet oder im Kübel einpflanzen; idealerweise im Halbschatten und in gut durchlässiger Erde, damit keine Staunässe entsteht. Dabei ist die alte Bauernregel über die „Eisheiligen“ noch immer gültig: Vom 11. bis zum 15. Mai haben fünf Heilige ihre Gedenktage. Man nennt sie die „Eisheiligen“, weil nach dem 15. Mai in aller Regel keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Sind also die Eisheiligen geschafft, geht es im Garten so richtig los. Auch für unsere geliebten Hortensien.
Viele Erfolg für Ihr Hortensienjahr wünscht
Hortensia