September: Herbstliche Hortensien für natürliche Dekorationen

Das Farbfeuerwerk richtig in Szene setzen

Hortensie Hortensia Deko Herbst Gesteck orange SedumIm Herbst zeigen Hortensien noch einmal einen ganz besonderen Charme. Denn sie verblühen nicht einfach, sie bilden eine großartige Herbstfärbung aus. Manchmal sind es die Blüten, manchmal aber auch die Blätter, die mit einem Farbfeuerwerk den Herbst so richtig bunt machen. Und das sollten wir nutzen. Hier kommen ein paar Ideen für herbstliche Dekorationen mit Hortensien.

Natur-Look: Gedeckte Farben und Naturmaterialien

Natürlichkeit ist ganz Trumpf im Herbst. Denn diese Deko ist so nachhaltig, wie es sonst nicht geht. Die Materialien dafür finden wir alle in der Natur, sie werden also wiederverwertet – „upgecycelt“, wie man heute sagt – sind lange haltbar und am Ende noch kompostierbar. Holz, Kork und grobe Wolle in gedeckten Naturfarben ziehen dafür in Haus und Garten ein. Äste, Tannenzapfen, Beeren und natürlich Trockenblüten kommen hinzu.

Pastellbunt oder Goldberauscht
Wie man das ganze nun arrangiert und mit weiteren Dingen kombiniert, ist Geschmackssache. Möglichkeiten jedenfalls gibt es reichlich. Im Wohnstil der so genannten „Neuen Romantik“ werden zum Beispiel Tannenzapfen in pastelligen Lieblingsfarben bemalt und machen sich perfekt neben getrockneten Hortensienblüten.

Hortensie Hortensia rot Herbst Kerzenhalter goldGold, Orange-Rot-Töne und Schwarz sind hingegen die Farben der „Neuen Klassik“. Umsetzen lässt sich das mit Hortensien in goldfarbenen Übertöpfen oder mit Blütenbouquets in Gold-Schwarzen Vasen und Schalen. Auch goldfarbene Bilderrahmen passen wunderbar dazu.

Im weiterhin angesagten Vintage-Style werden auf der Terrasse oder vor der Haustür Hortensienbüsche in geflochtenen Übertöpfen mit Kränzen, Kürbissen und Laub kombiniert. Kunterbunt wird es mit Arrangements in selbst besprühten oder beklebten Konservendosen, zu denen auch „kitschige“ Figuren wie Wichtel oder Elfen passen könnten.

Tischdeko macht Appetit

Tischdeko Kaffeetafel schmücken HortensienblütenBrot Hortensien Deko Herbst HortensienblütenNatürliche Materialien passen auch wunderbar, um Lebensmittel zu präsentieren. Auf der herbstlichen Brunch-Tafel zum Beispiel wird ein selbst gebackenes Maronenbrot umrahmt von getrockneten Hortensienblüten und frischen Äpfeln zum echten Hingucker. Und auch die Kaffeetafel ist eine herrliche Gelegenheit, getrocknete Hortensienblüten zu arrangieren.

Freuen wir uns also – der Herbst ist da mit all seinen Farben und all seinen Möglichkeiten!

Viel Spaß beim Dekorieren wünscht

Hortensia

 

 

 

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September: Es ist wieder Pflanzzeit!

Der frühe Herbst und das späte Frühjahr sind die besten Pflanzzeiten für Hortensien im Garten. Welche davon die bessere ist, kann man kaum sagen, denn beide Jahreszeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Wir erklären, welche das sind und wie man jetzt am besten pflanzen kann.

Herbst Hortensien Gräser

Charme des Herbstes: Hortensien und Gräser

Auf der Suche nach der besten Pflanzzeit für „seine“ Hortensien sollte man sich vom Kalender etwas lösen und vielmehr auf die „wetterbezogene Jahreszeit“ achten. Damit Hortensien gut Fuß fassen können, sollten sie schnell neue Wurzeln bilden können. Und zudem nicht mit extremen Temperaturen – ob nun heiß oder kalt – zu kämpfen haben.

Diese Bedingungen finden sich im „frühen Herbst“. Je nach Klimaregion üblicherweise zwischen Anfang September und Ende Oktober, sobald die Sommerhitze vorbei ist. Der Boden bleibt wieder länger feucht, weil die Verdunstung nicht so hoch ist, und es regnet in der Regel auch wieder gleichmäßiger. Wir reden hier von Temperaturbereichen zwischen etwa 10 Grad nachts und 20 Grad tagsüber, die für die Neupflanzung optimal sind. Dann ist es auch tagsüber kühl genug, dass die Hortensie nicht laufend große Mengen Wasser aufnehmen muss, um den Verdunstungsverlust auszugleichen. Es ist aber auch nachts noch nicht zu kalt, so dass die Hortensie gut neue Wurzeln bilden und die passenden Nährstoffe aufnehmen kann, um Winterhärte zu entwickeln. Hier finden sich klare Vorteile im Vergleich zum Frühjahr: Im Herbst befindet sich die Hortensie nicht in der oberirdischen Wachstumsphase und kann die vorhandene Kraft in das Wurzelwachstum stecken. Bis die nächste Hitze kommt, hat die Hortensie dann schon reichlich weit verzweigte Wurzeln bilden können, um sich gut mit Wasser zu versorgen. Wird erst im Frühjahr gepflanzt, muss die Hortensie in der Regel mit den vorhandenen Wurzeln erst einmal auskommen und ist bei Sommerhitze gefährdeter, unter Wassermangel zu leiden.

Herbst Hortensie Astern

Hortensie in Herbstfärbung kombiniert mit Astern

Wie gesagt kann das Pflanzen im Herbst verglichen mit dem späten Frühjahr aber auch Nachteile haben. Im Herbst ist die Gefahr größer, dass frühe Kälteeinbrüche oder dauerhafte Regenfälle die Hortensie daran hindern, neue Wurzeln zu bilden. Das reduziert dann unter Umständen die Winterhärte. Zudem sind die Triebe von Pflanzen, die schon seit dem Frühjahr draußen stehen, in der Regel bereits härter als solche, die erst kürzlich beim Gärtner aus dem Treibhaus heraus gekauft wurden, und sind somit winterfester. Wer früh genug pflanzt, gibt den neuen Hortensien in der Regel aber genug Vorlauf, um sich den Herbst über noch gut am neuen Standort zu etablieren. Standen die Pflanzen sowieso schon im Topf im Garten, ist dieses Problem natürlich auch gelöst. Letzter Nachteil der Herbstpflanzung: beim Überwintern können Knospen wegfrieren. Kauft man im Frühjahr beim Gärtner, kann man Pflanzen mit vielen Knospen wählen und hat in dem Jahr sicher viele Blüten.

Zur Praxis: So pflanze ich Hortensien

Für die weitere Pflanzung von Hortensien im Herbst gilt dasselbe wie im Frühjahr. Hier die Kurzform, ausführlicher steht es im Blogtext „Mai: Jetzt darf gepflanzt werden“.

  • Wählen Sie den passenden Standort. Alle Hortensien, also wirklich alle Arten, ob Bauernhortensie, Waldhortensie, Rispe oder welche auch sonst, mögen am liebsten halbschattige Standorte. Es ist nicht richtig, dass einige Arten „mehr Sonne brauchen“. Es ist vielmehr so, dass einige Arten und Sorten „auch mehr Sonne vertragen“. Aber: Je sonniger, um so mehr Stress durch Wasserverlust hat die Pflanze.
  • Alle Hortensien mögen am liebsten leicht sauren Boden (pH-Wert maximal 6,5) – auch hier gilt, dass einige Hortensien auch alkalischere Werte gut vertragen. Jedoch reduziert ein höherer pH-Wert immer die Möglichkeit, Nährstoffe aufzunehmen.
  • Hortensien brauchen viel Wasser und stehen daher am besten in lockeren, humosen Böden, die gut Wasser speichern. Nutzen Sie am besten gute Rhododendren- oder Hortensienerde, um fehlende Erde beim Pflanzen zu ersetzen. Staunässe vertragen Hortensien aber gar nicht, da faulen die Wurzeln.
  • Gießen sie die Pflanzen enige Zeit vor dem Einpflanzen, damit sie genug Wasser im Ballen hat und gießen Sie auch sofort nach dem Pflanzen.
  • Hortensien können im Beet ebenso stehen wie im Kübel. Der Kübel macht in der Regel etwas mehr Arbeit, da mehr gegossen und gedüngt werden und im Winter auf Winterschutz gegen dauerhaftes Durchfrieren geachtet werden muss.

Viel Erfolg mit den neuen Hortensien im Garten wünscht
Ihre und Eure Hortensia

 

August in der Gärtnerei: Ein entscheidender Monat

Im privaten Hortensienbeet ist der August ein recht ruhiger Monat. Es gibt nicht viel zu tun. In einer Aufzucht-Gärtnerei hingegen ist es nur auf den ersten Blick ruhig, hinter den Kulissen sieht das ganz anders aus.

Die spätsommerliche Ruhe auf den Feldern trügt: Der Profi-Gärtner hat jetzt einiges zu tun.

Der August, so kann man im Gespräch mit Hortensiengärtnern lernen, ist in einem Aufzuchtbetrieb auf der einen Seite so ziemlich der ruhigste Monat im gesamten Jahr. Jetzt wird hier nichts geschnitten, nichts gerückt. Es werden um diese Jahreszeit weniger Mitarbeiter benötigt, nur wenige sieht man auf den Feldern. In reinen Hortensiengärtnereien nehmen daher jetzt viele Mitarbeiter ihren Urlaub. Die verbleibenden sind zumeist mit Unkraut jäten beschäftigt oder es werden allgemeine Aufräum- und Reparaturarbeiten im Betrieb erledigt.

Aber das ist nur die eine Seite. Denn wo es um die Anzucht neuer Pflanzen geht, die im nächsten Jahr verkauft werden sollen, ist der August auch ein sehr entscheidender Monat für die Qualität. Die Hortensien stehen jetzt in Reih und Glied auf dem Feld und müssen vor allem eins: kontrolliert wachsen, sich gut verzweigen und stabile Blüten ansetzen. Deshalb ist der oder die Betriebsleiter/in jetzt enorm gefragt. Er oder sie muss täglich die Bestände auf mögliche Schädlinge hin prüfen und die Bodenfeuchte im Blick haben. Laufend werden zudem Bodenproben gezogen und analysiert. Die Gehalte der Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor müssen genauestens ausbalanciert werden, um die Pflanze optimal zu versorgen, aber auch nichts überzudosieren. Die Pflanze soll durchaus wachsen, aber auch nicht einfach in die Höhe schießen, sondern stabile Triebe bilden.

Je unbeständiger dabei das Wetter ist – wie in diesem Jahr – um so herausfordernder ist es, diese Balance zu halten. Ist es zu kalt, wachsen die Hortensien schlechter. Ist es heiß und trocken, muss viel gewässert werden. Dauerregen wiederrum lässt schädliche Pilze sprießen und macht das exakte Düngen sehr schwierig. Gartenbau, das ist eben wie ein Puzzle mit tausenden Teilen.

Einen schönen Spätsommer wünscht

Hortensia

 

August: Richtig Düngen – Ab Sommer weniger Stickstoff

HerbstHortensieRot

Im Spätsommer verändern sich nicht nur die Blüten der Hortensien. Sie brauchen jetzt auch weniger Stickstoff.

Im Spätsommer ändern Hortensien ihre Lebensweise. Stand bisher Wachstum und Blüte im Vordergrund, geht es nun um die Vorbereitung auf den Winter. Dafür benötigt die Pflanze auch andere Nährstoffe. Deshalb muss ab Mitte August die Zusammensetzung des Düngers verändert werden.

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August: Hortensienblüten trocknen – einfach und schnell

Links eine noch frische, rechts und hinten bereits „vergrünte“ Hortensienblüten

Getrocknete Hortensien eigenen sich bestens für Innendekorationen

Am Ende des Sommers ist für Hortensien noch längst nicht Schluss. Jetzt, ab August, ist es Zeit, die Blüten zu trocknen und für zauberhafte Innendekorationen einzusetzen. Mit ein paar Tricks werden sie lange haltbar.

Nur vergrünte Blüten schneiden
Ein Fehler, den man nicht machen darf: Frische Blüten zum Trocknen zu schneiden. Weiterlesen

Juli: Ganz schön teuer? Warum Hortensien kosten, was sie kosten.

Manchmal hat man Glück und kann Hortensien unter 10 Euro kaufen, die meisten liegen aber weit darüber. „Ganz schön teuer“, sagt sich da mancher Pflanzenfreund. Damit ihr einschätzen könnt, ob der Preis gerechtfertigt ist, möchte ich euch heute vorstellen, welchen Aufwand es bedeutet, eine schöne Hortensie heranzuziehen.

450 Tage Pflege – Teil 1: Stecklinge

Die Geburt einer Hortensie im Gartenbau beginnt im Frühjahr oder Sommer. Dann werden von so genannten Mutterpflanzen Stecklinge geschnitten und im Gewächshaus bewurzelt. Dabei müssen von Hand die guten Triebe einzeln geschnitten, zwischengelagert und später in Erde gesteckt werden. Und weil wir da allein in Deutschland von einigen Millionen Hortensienstecklingen jedes Jahr sprechen, kann man sich vorstellen, dass da ein paar Leutchen ein paar Stündchen mit beschäftigt sind.

In den nächsten Wochen werden die Stecklinge bewurzelt. Und dabei natürlich immer wieder hervorgeholt, genau angeschaut, bei Bedarf gewässert, vor Schädlingen geschützt… In dieser ersten Phase ist jedes einzelne Hortensienbaby bereits um die zehnmal „angefasst“ worden.

Teil 2: Sechs Wochen Topfen

Im Mai, nach den Eisheiligen, werden die nun bewurzelten Jungpflanzen als nächstes in größere Töpfe getopft und auf die Felder gebracht. Das macht aber nicht unbedingt derselbe Betrieb, der auch die Mutterpflanzen hält und die Stecklinge bewurzelt. Weil die Arbeitsschritte sehr unterschiedlich sind, spezialisieren sich Betriebe auf das eine (Jungpflanzenproduktion) oder andere (Weiterkultur). Das gilt übrigens für viele Pflanzen, nicht nur für Hortensien. Mit anderen Worten: Die fertigen Jungpflanzen werden zunächst verpackt (Anfassen Nr. 11), per LKW transportiert, abgeladen (Anfassen 12) und zwischengelagert, bis sie beim Topfen an der Reihe sind.

Das Topfen muss zügig gehen, damit die Hortensien genug Zeit zum Wachsen haben. Dementsprechend viele Personen braucht dieser Arbeitsschritt. Als Beispiel: In einem Hortensienbetrieb am Niederrhein, der rund 1,2 Millionen Hortensien pro Jahr produziert, sind etwa 20 Mitarbeiter komplette sechs Wochen in Vollzeit beim Topfen in Aktion. Zwei große Topfmaschinen werden dafür aufgebaut. Die Maschinen müssen mit Material bestückt, natürlich die Stecklinge eingetopft, die Pflanzen dann verladen, aufs Feld gefahren und dort wieder abgeladen werden. Haben Sie mitgezählt? Wir sind inzwischen bei etwa 17 Mal „Anfassen“ jeder einzelnen Pflanze.

Teil 3: Feldarbeiten

Es wird Mitte Juni, bis alle Baby-Hortensien auf dem Feld angekommen sind. Nun geht es mit der Pflege weiter: Täglich sind die leitenden Angestellten unterwegs, um für die ausreichende Bewässerung zu sorgen. Es muss individuell gedüngt und die blauen Hortensien wollen gebläut werden. Andere Mitarbeiter zupfen wochenlang immer wieder Unkraut – wie gesagt, wir sprechen von Millionen von Töpfen da draußen!

Drei Mal werden die Hortensien auf dem Feld außerdem gestutzt. Mit einer Stutzmaschine geht es immerhin halbmaschinell. Aber viel muss auch noch von Hand nachgestutzt werden – mit Zeigefinger- und Daumennagel werden lange Triebe gekürzt, damit die Hortensien sich verzweigen. Haben die Hortensien eine bestimmte Größe erreicht, müssen sie noch „gerückt“ werden, also ein Stück weiter auseinandergestellt. Zunächst stellte man sie nämlich so eng wie möglich, damit beim Gießen nicht zu viel Wasser ungenutzt zwischen die Töpfe fällt.

Kurze Berechnung: Wenn man das Wässern und Düngen mal außer Acht lässt, wurde Jede Pflanze am Ende des Sommers bereits etwa 21 Mal „angefasst“.

Teil 4: Von wegen Winterschlaf

Ab Mitte September wird es Zeit, sich auf den Winter vorzubereiten. Damit die Hortensienblüten nicht durch Frost zerstört werden können, werden nun alle Hortensien wieder zurück nach drinnen geräumt. Wir spulen also quasi das Topfen rückwärts: Auf dem Feld wird jede Hortensie in eine Palette gestellt, in den Paletten auf Pflanzenkarren, die Karren werden mit dem Traktor in Kühl- oder Gewächshäuser gebracht und dort ordentlich aufgereiht. Summe des „Anfassens“ pro Pflanze: Wir sind bei 24 Mal.

Die Hortensien sind aber die einzigen, die sich während des Winters ausruhen können – die Gärtner haben weiterhin alle Hände voll zu tun. Die Hortensien müssen auch im Winter regelmäßig bei Bedarf gegossen und auf Pilzschäden hin beobachtet werden. Außerdem werden die Hortensien ab November geputzt. Das heißt: Sie werden aus dem Lager geholt, einzeln von den inzwischen matschigen Blättern befreit, damit nichts schimmeln kann. Dann werden sie zurück ins Lager verbracht. Unser Zähler steigt auf 27.

Teil 5: Weiterverkauf

Schon ab November geht die Reise für viele Hortensien weiter. Man nennt die blattfreien Pflanzen nun „Rohware“ und auch diese wird schon verkauft. Also heißt das für die Mitarbeiter: Karren aus der Kühlung holen, bestellte Anzahl der Pflanzen pro Sorte heraussuchen, auf Transportkarren passend zur Bestellung zusammenstellen, in Seecontainer oder auf LKW verladen. Wo stehen wir? – Ich bin bei 30 Mal Anfassen jeder Pflanze. Wer möchte, kann das mal mit den 1,2 Millionen multiplizieren, die ich als Beispiel für einen Hortensienbetrieb oben genannt hatte.

Teil 6: Zum Blühen bringen

Nun sind die Pflanzen dann in einem weiteren Gartenbaubetrieb angekommen und werden dort zur blühenden Pflanze herangezogen. Die Handgriffe im Kurzdurchlauf: Abladen, verfahren in die Treibhäuser oder aufs Feld, eventuell wird nochmals in größere Töpfe umgetopft, aufstellen der Pflanzen. Gießen, auf Schädlinge prüfen und wo nötig Gegenmaßnahmen durchführen, Unkraut entfernen. Nach rund zwölf Wochen blüht die Hortensie. Sie wird herangeholt, bei Zimmerhortensien werden Stäbe an den Trieben angebracht, damit sie nicht knicken beim Weitertransport – und jetzt endlich kann die Hortensie in den Verkaufsbereich gebracht und vom Kunden gekauft werden. Oft ist es auch ein vierter Betrieb, etwa ein Blumengeschäft, der die Pflanzen kauft und bei sich aufstellt.

Es ist inzwischen irgendwas zwischen März und August des folgenden Jahres und ich überschlage nochmal: Die ganze Produktion einer Hortensie in mittlerer Größe dauert etwa anderthalb Jahre. Bis zu drei verschiedene Gartenbaubetriebe und einem Verkaufsbetrieb sind daran beteiligt und jede Pflanze wird locker 40 Mal wortwörtlich gemeint „angefasst“ – das tägliche Begutachten und Gießen gar nicht mal mitgezählt. Die größeren Hortensien, die im 15- oder gar 25-Liter-Kübel verkauft werden, sind sogar drei bis vier Jahre im Betrieb, werden also 120 bis 160 mal gehandhabt.

Jetzt ist es an Euch, zu entscheiden, ob eine Hortensie mit 20 Euro teuer ist oder nicht.

Viel Freude mit euren Pflanzen wünscht

Eure Hortensia

Juli: Jetzt mach doch endlich mal Schluss!

Wer Gartenarbeit liebt, findet oft kein Ende. Aber es gibt einige untrüglichen Zeichen, dass man jetzt wirklich mal Schluss machen sollte für heute! Oder zumindest eine Pause. Hier meine persönlichen Highlights.

  1. Wenn du die Augen schließt, siehst du noch immer lauter Wildwuchs.
  2. Du bist vor Müdigkeit kopfüber in die Rabatte gestürzt.
  3. Du hast schon das dritte Mal das Rasenmäher-Kabel überfahren.
  4. Du hättest im Dämmerlicht um ein Haar nicht die Katzenminze, sondern die darin liegenden Katze gestutzt.
  5. Du erwischst dich dabei, vor Durst aus der Pfütze zu trinken.
  6. Du hast auch das letzte Gartengerät irgendwo im Blumenbeet verlegt.
  7. Die Gummistiefel sind bis zum Rand voll Regenwasser gelaufen.
  8. Der Nachbarshund reagiert so aggressiv auf dein Magenknurren.
  9. Du stehst beim Wässern auf dem Schlauch.

Und jetzt dürft ihr gerne ergänzen. Was sind eure „Alarmzeichen“ bei der Gartenarbeit? Oder gibt es für euch gar keine guten Gründe, mit der Gartenarbeit aufzuhören?

Viele Grüße

Eure Hortensia

Juli: Hortensien stärken mit Brennesseln

Mittel zur Pflanzenstärkung werden sogar im professionellen Gartenbau eingesetzt. Auch im Privatgarten machen sie Sinn.

Ein schöner warmer Tee ist für viele Menschen ein wunderbares Stärkungsmittel. Auch ich liebe ihn. Gegen schlechte Laune an einem Regentag, gegen winterliche Kälte, als Vorbeugung gegen Erkältungen oder als Heilmittel, wenn es im Hals kratzt oder im Bauch zwickt. Tee funktioniert, weil planzliche Inhaltsstoffe durch die Hitze gelöst werden und mit dem Wasser aufgenommen.

Brennessel

Frische Brennessel macht einen guten Tee. (Foto: Thomas Max Müller/ Pixelio)

Und das klappt nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Pflanzen. Nachweislich. Es gibt zahlreiche professionelle Studien dazu, dass Pflanzenextrakte als Stärkungsmittel funktionieren. Pflanzen werden dadurch resistenter gegen Schädlinge wie zum Beispiel Pilze, wachsen stabiler und können dadurch auch „Stressituationen“, wie etwa vorübergehende Trockenheiten, Weiterlesen

Juni: Gute Gründe, vom Liegestuhl aufzustehen

Echte Gartenfans haben das Problem, nicht in den Liegestuhl hineinzufinden. Andere suchen nach Motivation, aus dem Liegestuhl aufzustehen und sich an die Arbeit zu machen. Für die letzteren kommen hier meine Top-Gründe, vielleicht doch den Weg in die Senkrechte einzuschlagen und ein paar Handgriffe im Garten zu tun.

Gute Gründe, vom Liegestuhl aufzustehen:

  1. Der Cocktail ist sowieso gerade alle.
  2. Das Kind hat sich im wuchernden Gras verlaufen und ruft um Hilfe.
  3. Der Nachbar möchte deinen Giersch nun doch nicht haben.
  4. Wenn du jetzt nicht gießt, stirbt selbst der Kaktus.
  5. Das Herbstlaub fällt ständig ins Cocktailglas.

Was sind für euch die besten Gründe, vom Liegestuhl aufzustehen? Schreibt mir gerne einen Kommentar.

Einen gemütlichen Sommer wünscht

Eure Hortensia

Juni: Hitzewelle – so tun Sie Ihren Hortensien Gutes

Viele von Ihnen werden an besonders heißen Tagen beobachten, dass trotz gut feuchter Erde die Hortensien tagsüber „schlappen“. Zu Recht sorgen Sie sich in solchen sommerlichen Hitzephasen um Ihre Schützlinge. Denn hohe Temperaturen sind purer Stress für alle Arten, selbst für die Sonnenliebhaber wie Rispen- und Waldhortensien. Das hat mit der Wasserversorgung zu tun. Deshalb möchte ich Ihnen ein paar Infos an die Hand geben, was Sie Ihren Hortensien bei Hitze Gutes tun können.

Hitze Hortensie Tipp

Die Erde ist feucht aber oben schlappts? Die Verdunstung ist schuld.

Hitze – warum eigentlich ist sie ein solches Problem, selbst wenn man regelmäßig und richtig gießt? Und warum passiert das bei uns so gerne, während Hortensien in viel wärmeren Regionen das nicht haben? Das hat einen simplen Grund:

In unseren Breiten sind die Hortensien meist einfach nicht an diese „Durststrecken“ gewöhnt. Sie sind in unseren humosen Böden gut mit Stickstoff versorgt und bilden dann in den frischen Frühjahrszeiten viele große Blätter aus. Der Boden in südlichen Europa ist meist sandiger und der Sommer startet früher, daran haben sich die dortigen Hortensien mit teils kleineren und härteren Blattzellen gut angepasst. Bei uns aber kommen erst im Sommer die hohen Temperaturen und dann Weiterlesen