September: Es ist wieder Pflanzzeit!

Der frühe Herbst und das späte Frühjahr sind die besten Pflanzzeiten für Hortensien im Garten. Welche davon die bessere ist, kann man kaum sagen, denn beide Jahreszeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Wir erklären, welche das sind und wie man jetzt am besten pflanzen kann.

Herbst Hortensien Gräser

Charme des Herbstes: Hortensien und Gräser

Auf der Suche nach der besten Pflanzzeit für „seine“ Hortensien sollte man sich vom Kalender etwas lösen und vielmehr auf die „wetterbezogene Jahreszeit“ achten. Damit Hortensien gut Fuß fassen können, sollten sie schnell neue Wurzeln bilden können. Und zudem nicht mit extremen Temperaturen – ob nun heiß oder kalt – zu kämpfen haben.

Diese Bedingungen finden sich im „frühen Herbst“. Je nach Klimaregion üblicherweise zwischen Anfang September und Ende Oktober, sobald die Sommerhitze vorbei ist. Der Boden bleibt wieder länger feucht, weil die Verdunstung nicht so hoch ist, und es regnet in der Regel auch wieder gleichmäßiger. Wir reden hier von Temperaturbereichen zwischen etwa 10 Grad nachts und 20 Grad tagsüber, die für die Neupflanzung optimal sind. Dann ist es auch tagsüber kühl genug, dass die Hortensie nicht laufend große Mengen Wasser aufnehmen muss, um den Verdunstungsverlust auszugleichen. Es ist aber auch nachts noch nicht zu kalt, so dass die Hortensie gut neue Wurzeln bilden und die passenden Nährstoffe aufnehmen kann, um Winterhärte zu entwickeln. Hier finden sich klare Vorteile im Vergleich zum Frühjahr: Im Herbst befindet sich die Hortensie nicht in der oberirdischen Wachstumsphase und kann die vorhandene Kraft in das Wurzelwachstum stecken. Bis die nächste Hitze kommt, hat die Hortensie dann schon reichlich weit verzweigte Wurzeln bilden können, um sich gut mit Wasser zu versorgen. Wird erst im Frühjahr gepflanzt, muss die Hortensie in der Regel mit den vorhandenen Wurzeln erst einmal auskommen und ist bei Sommerhitze gefährdeter, unter Wassermangel zu leiden.

Herbst Hortensie Astern

Hortensie in Herbstfärbung kombiniert mit Astern

Wie gesagt kann das Pflanzen im Herbst verglichen mit dem späten Frühjahr aber auch Nachteile haben. Im Herbst ist die Gefahr größer, dass frühe Kälteeinbrüche oder dauerhafte Regenfälle die Hortensie daran hindern, neue Wurzeln zu bilden. Das reduziert dann unter Umständen die Winterhärte. Zudem sind die Triebe von Pflanzen, die schon seit dem Frühjahr draußen stehen, in der Regel bereits härter als solche, die erst kürzlich beim Gärtner aus dem Treibhaus heraus gekauft wurden, und sind somit winterfester. Wer früh genug pflanzt, gibt den neuen Hortensien in der Regel aber genug Vorlauf, um sich den Herbst über noch gut am neuen Standort zu etablieren. Standen die Pflanzen sowieso schon im Topf im Garten, ist dieses Problem natürlich auch gelöst. Letzter Nachteil der Herbstpflanzung: beim Überwintern können Knospen wegfrieren. Kauft man im Frühjahr beim Gärtner, kann man Pflanzen mit vielen Knospen wählen und hat in dem Jahr sicher viele Blüten.

Zur Praxis: So pflanze ich Hortensien

Für die weitere Pflanzung von Hortensien im Herbst gilt dasselbe wie im Frühjahr. Hier die Kurzform, ausführlicher steht es im Blogtext „Mai: Jetzt darf gepflanzt werden – so geht es„.

  • Wählen Sie den passenden Standort. Alle Hortensien, also wirklich alle Arten, ob Bauernhortensie, Waldhortensie, Rispe oder welche auch sonst, mögen am liebsten halbschattige Standorte. Es ist nicht richtig, dass einige Arten „mehr Sonne brauchen“. Es ist vielmehr so, dass einige Arten und Sorten „auch mehr Sonne vertragen“. Aber: Je sonniger, um so mehr Stress durch Wasserverlust hat die Pflanze.
  • Alle Hortensien mögen am liebsten leicht sauren Boden (pH-Wert maximal 6,5) – auch hier gilt, dass einige Hortensien auch alkalischere Werte gut vertragen. Jedoch reduziert ein höherer pH-Wert immer die Möglichkeit, Nährstoffe aufzunehmen.
  • Hortensien brauchen viel Wasser und stehen daher am besten in lockeren, humosen Böden, die gut Wasser speichern. Nutzen Sie am besten gute Rhododendren- oder Hortensienerde, um fehlende Erde beim Pflanzen zu ersetzen. Staunässe vertragen Hortensien aber gar nicht, da faulen die Wurzeln.
  • Gießen sie die Pflanzen enige Zeit vor dem Einpflanzen, damit sie genug Wasser im Ballen hat und gießen Sie auch sofort nach dem Pflanzen.
  • Hortensien können im Beet ebenso stehen wie im Kübel. Der Kübel macht in der Regel etwas mehr Arbeit, da mehr gegossen und gedüngt werden und im Winter auf Winterschutz gegen dauerhaftes Durchfrieren geachtet werden muss.

Viel Erfolg mit den neuen Hortensien im Garten wünscht
Ihre und Eure Hortensia

 

Ganz schön teuer? Warum Hortensien kosten, was sie kosten.

Manchmal hat man Glück und kann Hortensien unter 10 Euro kaufen, die meisten liegen aber weit darüber. „Ganz schön teuer“, sagt sich da mancher Pflanzenfreund. Damit ihr einschätzen könnt, ob der Preis gerechtfertigt ist, möchte ich euch heute vorstellen, welchen Aufwand es bedeutet, eine schöne Hortensie heranzuziehen.

450 Tage Pflege – Teil 1: Stecklinge
Hortensie Steckling VermehrungDie Geburt einer Hortensie im Gartenbau beginnt im Frühjahr oder Sommer. Dann werden von so genannten Mutterpflanzen Stecklinge geschnitten und im Gewächshaus bewurzelt. Dabei müssen von Hand die guten Triebe einzeln geschnitten, zwischengelagert und später in Erde gesteckt werden. Und weil wir da allein in Deutschland von einigen Weiterlesen

Mai: Nicht zu viel Düngen

Es ist nur gut gemeint; und man hält sich in aller Regel ja auch an die Angaben auf der Verkaufsverpackung. Aber Fakt ist: In vielen Privatgärten wird zu viel gedüngt. Weil man als Hobbygärtner ja nun auch nicht „mal eben“ sehen kann, wie der Nährstoffgehalt im Blumentopf oder der Gartenerde so ist. Aber es gibt einige Tipps, die man beachten kann, und die ich allen Hortensienfreunden hier ans Herz legen möchte.

Wann Dünger schädlich ist

Langzeitdünger

Langzeitdünger wie diese Kügelchen sind eine gute Wahl als „Anschubdüngung“ im Frühjahr. Er reicht dann für das ganze Jahr.

Dass zu viel Dünger schädlich ist, kennen wir ausführlich aus der Diskussion um die Nitratbelastung des Grundwassers durch intensive Landwirtschaft. Gleiches gilt im Privatgarten: „Auch im privaten Garten wird oft mehr gedüngt, als eigentlich nötig. […] Streuen Sie zu viel Dünger auf Beete und Wiesen, besteht die Gefahr, dass die Pflanzen die Nährstoffe nicht aufnehmen können und der Stickstoff, in Form des […] unerwünschten Nitrats, ins Grundwasser gelangt“, schreibt zum Beispiel das Umweltbundesamt auf einer seiner Webseiten. [Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/zu-viel-duenger-schadet]. Außerdem können Salze, die im Dünger enthalten sind, Weiterlesen

Mai: Jetzt darf gepflanzt werden – so geht es

Hortensie pink Garten pflanzen Spaten HortensiaBald sind die Eisheiligen endlich vorbei und mit ihnen auch die typische Zeit der Nachfröste. Damit fällt der Startschuss: Sobald die Temperaturen auch nachts nicht mehr unter 8 bis 10 Grad fallen, dürfen neu gekaufte und an draußen gewöhnte Hortensien (siehe vorheriger Blogbeitrag) dauerhaft nach draußen. Wir haben ein paar Tipps, wie und wo Sie es Ihrer Hortensie gemütlich machen können.

 

Der richtige Standort

Wer robuste und schöne Pflanzen ohne unnötigen Pflegeaufwand haben möchte, sollte Weiterlesen

April: Neuzugänge drinnen wie draußen vor Sonnenbrand schützen

Irgendwas ist doch immer im verrückten April. In einem Jahr kommt plötzlich nochmal Frost, jetzt wird es plötzlich schon furchtbar heiß. Viel, sehr viel Sonne ist für dieses Wochenende in weiten Teilen Deutschlands angekündigt. Und Temperaturen bis zu unglaublichen 27 Grad. Da ist es nun wichtig, insbesondere die Neuzugänge unter unseren Hortensien vor Sonnenbrand zu schützen – und zwar im Haus wie auch draußen.

hydrangea Hortensie weiße Blüten werden braun Sonnenbrand

Diese weiße Hortensie hat zu viel Sonne bekommen und zeigt typische Schäden von Sonnenbrand.

Viele von Ihnen haben schon neue Hortensien gekauft. Zum Beispiel als Zimmerhortensien oder auch für geschützte Ecken im Hauseingang oder auf dem Balkon. Viel Licht soll man den bereits blühenden Hortensien jetzt geben, hat man Ihnen (hoffentlich) erklärt, und das ist auch absolut richtig. Hortensien sollen hell stehen – aber eben auch wieder nicht zu sonnig. Bei den hohen Temperaturen und der kräftigen Sonneneinstrahlung, die nun für die nächsten Tage gemeldet wurde, kann es schnell zu viel des Guten werden. Sowohl für die Blüten, als auch für die zarten neuen Blätter unserer Gartenhortensien. Weiterlesen

April: Hortensien wachsen verschieden schnell

Hortensien treiben sehr unterschiedlich schnell aus. Das ist von der Pflege, vom Klima, aber ganz entscheidend auch von der Hortensiensorten abhängig.

Hydrangea macrophylla „Selma“ zwischen Farn, Astilbe und Tränendem Herzen

„Oh, deine Hortensien sind aber schon weit – bei meinen tut sich noch gar nicht so viel“… Beim Blick in Bilderforen im Internet oder auch in Nachbars Garten fühlen sich manche Hortensienbesitzer jetzt im Frühjahr schon fast gestresst, weil im eigenen Grün noch nicht alles so üppig wächst, wie hinter anderen Gartenzäunen. Hätte ich mehr düngen müssen? Stehen sie falsch? Gebe ich zu wenig oder zu viel Wasser? Weiterlesen

Februar: Das steht jetzt an

Pflege und Deko-Ideen rund um die Hortensie – hier die Stichpunkte für Februar.

  • Hortensien richtig schneiden
  • Winterschutz an warmen Tagen lüften
  • Staunässe im Beet abhelfen
  • Schädlinge im Winterquartier – was tun?
  • Ab Monatsende dürfen Zimmerhortensien einziehen

Ausführliche Texte zu den genannten Themen finden sich bereits in den Beiträgen oder folgen noch im Laufe dieses Monats.

Januar: Es darf wieder geplant werden

Gartenplan erstellen HortensiaIch gebe es zu, ich bin ein ziemlicher Plan- und Listen-Junkie. Deshalb finde ich es jetzt im Januar herrlich, mich mit Gartenzeitschriften, Tee, Wolldecke und vor allem Stift und Plan bewaffnet auf die Couch zu setzen, um neue Pflanzideen für die kommende Saison zu notieren. Je dunkler die Januartage, je größer ist für mich diese Vorfreude auf das neue Gartenjahr. Was allerdings nicht heißt, dass ich meine Pläne nicht während der Saison mehrfach umschmeiße. Egal, jedenfalls gehe ich bei meiner Planung wie folgt vor.

1. Der Grundriss

Zunächst habe ich mir schon vor mehreren Jahren einen (mehr oder weniger Weiterlesen

„Tote Callune sechs Monate weiter gegossen“

Autsch – das sieht nicht gut aus…

Staunt ihr auch über die Überschrift dieses Beitrags? Sie stammt aus der Fachzeitung „Taspo“ zu einem Artikel über eine Studie, die ich sehr spannend fand. Die Hochschule Geisenheim University hat demnach eine Verbraucherstudie durchgeführt um herauszufinden, wie sehr sich Privatleute um ihre Zimmerpflanzen kümmern. Das Ergebnis: Viele Verbraucher glauben, „alles“ für ihre Pflanzen zu tun, wissen aber tatsächlich wenig über die tatsächlichen Pflanzenbedürfnisse. Weiterlesen