Mai: Jetzt darf gepflanzt werden – so geht es

Hortensie pink Garten pflanzen Spaten HortensiaBald sind die Eisheiligen endlich vorbei und mit ihnen auch die typische Zeit der Nachfröste. Damit fällt der Startschuss: Sobald die Temperaturen auch nachts nicht mehr unter 8 bis 10 Grad fallen, dürfen neu gekaufte und an draußen gewöhnte Hortensien (siehe vorheriger Blogbeitrag) dauerhaft nach draußen. Wir haben ein paar Tipps, wie und wo Sie es Ihrer Hortensie gemütlich machen können.

Der richtige Standort

Wer robuste und schöne Pflanzen ohne unnötigen Pflegeaufwand haben möchte, sollte sich an ihre Standort-Ansprüche halten. Pflanzen sind durch ihre Herkunft an bestimmte Standortbedingungen angepasst: Da geht es um Lichtverhältnisse, Bodenbeschaffenheiten, Luft- und Bodenfeuchte. Jedes „zu viel“ oder „zu wenig“ bedeutet immer eine besondere Anstrengung für die Pflanze. Natürlich können sich Pflanzen auch an nicht ganz ideale Bedingungen anpassen; manche Arten mehr, manche weniger gut. Aber fragen Sie sich selbst: Möchten sie lieber bei 10 Grad in ihrer Wohnung „überleben“, oder sich bei 23 Grad pudelwohl fühlen? Eine Pflanze in ungewohnter Umgebung wird eher geschwächt, blüht womöglich weniger oder gar nicht, ist anfällig für Krankheiten – da sind sie wie wir Menschen auch.

Halbschatten ist und bleibt der beste Standort für jegliche Arte von Hortensien. Dann können sie sich am besten mit Wasser versorgen. Halbschatten heißt, ein Teil des Tages liegt der Standort im Schatten (vor allem in der Mittagshitze), ein Teil des Tages darf ruhig auch volle Sonne hinkommen (vor allem morgens und abends). Wie groß der Anteil Sonne bzw. Schatten pro Tag sein darf, das hängt dann von der Art der Hortensie ab.

Die „klassischen“ Bauernhortensien, also Hydrangea macrophylla, haben am liebsten zwei, drei Stunden morgens oder abends Sonne, den Rest des Tages gerne lichten Schatten. Wer tieferen Schatten bepflanzen möchte, kann hier Waldhortensien (Hydrangea arborescens, auch Schneeballhortensien genannt), Samthortensien (Hydrangea aspera sargentiana) und Berghortensien (Hydrangea serrata) einsetzen. Für sonnigere Standorte wiederum können Rispenhortensien (Hydrangea paniculata), Raublatthortensien (Hydrangea aspera), Eichblatthortensien (Hydrangea quercifolia) und erneut die Waldhortensien (Hydrangea arborescens) genommen werden. Auch Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris) mögen „oben herum“ Sonne, der Wurzelbereich darf jedoch gerne beschattet sein.

Alle Hortensien benötigen zudem stets recht feuchte, aber nie nasse Erde. Der Boden sollte daher Regen- und Gießwasser gut halten, überschüssiges Wasser aber auch ableiten. Außerdem möchten Hortensien einen eher sauren, also kalkfreien Boden.

Hortensien können übrigens im Beet ebenso stehen wie im Kübel. Der Kübel macht in der Regel etwas mehr Arbeit, da mehr gegossen und gedüngt werden und im Winter auf Winterschutz gegen Durchfrieren geachtet werden muss.

Erst Tauchen, dann Pflanzen

Frisch gesetzte Pflanzen können Nährstoffe und Wasser zunächst nur aus ihrem „alten“ Erdballen ziehen – logisch, nur dort sind Wurzeln. Um sicher zu sein, dass die Pflanze von Beginn an genug Wasser bekommt, sollte man diesen Wurzelballen vor dem Pflanzen für  – je nach Größe – etwa eine Stunde in einen Eimer Wasser stellen. So saugt er sich nochmal durchdringend voll und auch die Hortensie kann nochmal „auftanken“. Ist der Wurzelballen beim Pflanzen schon recht trocken, kann es leicht passieren, dass das Angießen nach dem Pflanzen erstmal gar nichts bringt: weil das Wasser dann nur nach außen wegfließt, aber nicht in den Wurzelballen eindringt. Wasser geht lieber zu Wasser, sozusagen.

Pflanzloch und Erde

Das Pflanzloch im Beet sollte etwa doppelt so breit und tief ausgehoben werden, wie der Wurzelballen der Hortensie ist. So ist die Erde rundum gut gelockert, Wurzeln finden leichter ihren Weg und überschüssiges Wasser kann wegsickern. Dieses Pflanzloch füllt man am besten mit Hortensien- oder Rhododendronerde auf bzw. mischt die Gartenerde mit solcher Erde. Sie hat den entsprechenden, nämlich niedrigen pH-Wert, und die passenden Nährstoffe für ein gutes Einwurzeln. Gerne kann man die Hortensie auch in eine kleine Mulde pflanzen, also den Ballen etwas tiefer als die Erdoberkante setzen. So kann das Gießwasser nicht oberflächlich nach außen weglaufen, sondern sickert in den Wurzelballen ein. Und sollte mit der Zeit Erde nachrutschen und die Hortensie dann etwas „unter der Erde“ stehen, macht ihr das gar nichts.

Wässern

In den ersten Wochen nach dem Pflanzen ist das richtige Wässern der Hortensie besonders wichtig. Jetzt bildet die Hortensie erst nach und nach neue Wurzeln, die auch in das umgebende Erdreich führen. In den ersten Wochen muss man aufpassen, dass wirklich der kleine Erdballen in der Mitte ausreichend nass wird. Und trotzdem das lockere Erdreich drumrum nicht dauerhaft „verschlammt“ – denn diese Staunässe kann die Wurzeln faulen lassen. Daher: Am besten mit einem Schlauch oder der Gießkanne direkt bodennah in die Pflanzenmitte gießen. Und außerdem lieber einmal am Tag ganz viel Wasser geben, damit es wirklich tief eindringt, statt mehrfach wenig. Die Hortensie merkt, ob in den tieferen Schichten Feuchtigkeit vorhanden ist. Ist es dort dauerhaft eher trocken, wird sie dorthin weniger Wurzeln bilden, ihr Wurzelwerk statt dessen oberflächlich seitlich ausweiten – und dann immer von frischen Wassergaben von oben abhängig sein. Das ist dann besonders in regenärmeren Sommerzeiten ungünstig.

„Sie wächst ja nicht!“

Zuletzt noch ein Tipp: Es ist normal, dass die Hortensie im ersten Jahr am neuen Standort nicht „wie der Blitz“ wächst. Zunächst nutzt sie ihre Energie nämlich für die Bildung neuer Wurzeln, die sie ja für die Nährstoffversorgung benötigt. Nach einiger Zeit wächst sie dann auch oben schneller. Stellen Sie sich vor, Sie ziehen um. Vermutlich schließen Sie auch zunächst den Kühlschrank an und sorgen für dessen Füllung, bevor Sie die Dekoration hinstellen, oder?

Viele Grüße und viel Erfolg!
Ihre und Eure Hortensia

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