Dezember: Gefahr durch „Graue Watte“ im Winterquartier

Er sieht aus wie weiß-gräuliche Watte, überzieht vor allem Knospenansätze und trägt den unmöglichen Namen „Botrytis“: Ein Schimmelpilz. Er ist einer der größten Feinde jedes Hortensiengärtners, denn er mag es kühl und feucht und tritt daher besonders gerne in scheinbar geschützten Winterquartieren auf.

Schimmel Botrytis an Hortensienknospe hortensien.eu

Der Botrytis-Pilz setzt sich auf Knospen und lässt sie absterben.

Botrytis, die Knospenfäule, auch Grauschimmel genannt. Wenn sie zuschlägt, trocknen Blatt- und Blütenknospen ein, so dass im nächsten Frühjahr nichts mehr austreiben. Der Schimmelpilz schlägt seine Wurzeln in das Pflanzengewebe und ernährt sich von den Pflanzensäften. Das besonders Unangenehme ist, dass er überall in der Natur vorkommt und sich als Sporen unauffällig in den Pflanzen einnisten kann. Und wenn dann das Kleinklima für ihn passt, wächst er und breitet sich innerhalb von Stunden rasant über die Knospen unserer Hortensien aus. Gerade die typischen „geschützten“ Winterquartiere wie Garagen oder Kellerräume sind für ihn die perfekte Umgebung: Frostfrei, aber schön kühl, und nicht regennass, aber doch gut feucht, außerdem eher windgeschützt.

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November: Wenn’s viel regnet, aufgepasst

Derzeit ist es ja eher zu trocken als zu nass. Aber das kann sich gerade im November schnell ändern und dann sollten wir ein Auge auf unsere Hortensien haben. Viel Regen, wenig Verdunstung – das kann unseren eigentlich so durstigen Hortensien gehörig an die Wurzeln gehen. Bei zu viel Nässe faulen diese nämlich. Dagegen können wir Hortensien-Eltern aber durchaus etwas tun.

Den meisten macht es nichts

Die gute Nachricht zuerst: Den meisten Hortensien macht die Nässe im Herbst und Weiterlesen

Oktober: Weiterhin Gießen ist wichtig

Hortensienbesitzer sollten die Gießkanne auch im Herbst nicht allzu weit wegstellen. Denn im Unterschied zu anderen Pflanzen brauchen sie auch in den kalten Jahreszeiten laufend Wasser. Besonders auf Topfhortensien und frisch ins Beet gepflanzte sollte man ein Auge haben.

Gießkanne steht unter Hortensie

Die Gießkanne am besten in der Nähe lassen: Hortensien brauchen auch im Herbst Wasser.

Hortensien sind Gehölze und verlieren im Hebst dementsprechend ihre Blätter. Aber die Verdunstung von Wasser hört trotzdem nicht komplett auf. Die Zellen der Stängel und die darin angelegten Knospen brauchen weiterhin Nährstoffe zum Überleben und diese werden über den Wasserkreislauf transportiert. Deshalb müssen Hortensien auch während der dunklen Weiterlesen

Oktober: Sicher durch den kalten Winter – Winterschutz

Das Jahr neigt sich schon wieder dem Ende, die Nächte werden langsam kälter. Jetzt wird häufig die Frage an uns herangetragen, wie Hortensien im Beet oder im Kübel am besten durch den Winter kommen. Wir können Entwarnung geben: Hortensien sind sehr kälteresistent und das Überwintern keine Zauberei.

1. Hortensien im Beet

Schnee auf Hortensien

Eine Schneehaube auf stehen gelassenen Hortensienblüten ist schon ein guter Schutz für die Knospen darunter. [Foto: Hortensia4U]

Sind Hortensien – gleich welcher Art – bereits gut im Beet eingewachsen, brauchen sie in Mitteleuropa den Winter über in der Regel gar keine Pflege und auch keinen Winterschutz. Hortensien vertragen Frost bis etwa -10 Grad Celsius grundsätzlich problemlos. Nur einige wenige ausgefallenere Sorten sind empfindlicher (siehe unter Punkt 3). Und bei länger anhaltenden Minusgraden ohne schützende Schneedecke oder an windreichen Standorten kann ein Winterschutz im Beet Sinn machen, um das Erfrieren einzelner Partien der Pflanze zu verhindern.

Die größte Gefahr für Hortensien im Winter ist jedoch nicht der Frost an sich, wie viele meinen, sondern aus dem Frost resultierender Wassermangel. Hortensien verdunsten auch im blattlosen Zustand im Winter noch Wasser. Und müssen zum Überleben neues Wasser über die Wurzeln aufnehmen. Friert der Boden im Wurzelbereich der Gehölze nun dauerhaft durch, kann kein Wasser aufgenommen werden – die Hortensie verdurstet. Ältere Pflanzen, deren Wurzeln bereits tief in den Boden reichen, sind dagegen gut geschützt. Jüngere, noch kleinere Pflanzen können in Regionen, in denen der Boden im Winter über längere Zeit wurzeltief durchfriert, zumindest im ersten Jahr eine wärmende Laubschicht am Boden gebrauchen.

Wenn wir sagen, Hortensien sind frostfest, dann sprechen wir allerdings vom Überleben der ganzen Pflanze. Öffnen sich im Frühjahr langsam die Blütenknospen der Bauernhortensien (Artname: Hydrangea macrophylla), die bereits im Herbst angelegt werden, können diese bei erneuten späten Frosteinbrüchen (je nach Region etwa ab Februar) leicht erfrieren. Unser Tipp: Den Wetterbericht im Auge behalten und bei Frostgefahr die Hortensien kurzzeitig mit Pflanzenvlies abdecken (zum Beispiel über Nacht).

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In einer Hausecke eng zusammengerückt finden Hortensien im Kübel schon recht guten Schutz vor Wind und Kälte.

2. Hortensien im Kübel – reinholen oder nicht?
Für Hortensien im Kübel gilt im Prinzip genau das gleiche, was für Hortensien im Beet gilt: Die Gehölze sind gut frostfest und können im Winter draußen bleiben. Im Topf gilt all das, was oben im Abschnitt „Hortensien im Beet“ beschrieben wurde.

Allerdings ist die Gefahr, dass die Erde im Topf komplett durchfriert, natürlich größer, als im Gartenboden. Von daher müssen Topfhortensien stärker vor dem „Verdursten durch Frost“ geschützt werden. Je kleiner der Topf, je größer die Gefahr. Rücken Sie Topfhortensien daher, sobald sich Frost ankündigt, am besten an einen wind- und sonnengeschützen Standort, zum Beispiel an einer Hauswand. Mit Blättern oder Jute lässt sich zudem ein wärmendes Polster um die Töpfe schaffen (siehe unten, Punkt 4).

Prüfen Sie schließlich regelmäßig, ob die Erde feucht genug ist und gießen Sie an frostfreien Tagen bei Bedarf. Dabei Staunässe unbedingt verhindern, sonst faulen die Wurzeln. Hilfreich sind Tonfüße, die unter die Töpfe geklemmt werden, so dass überschüssiges Wasser durch das Abzugsloch ungehindert abfließen kann.

… aber sie dürfen auch rein
Wer in sehr frostigen Regionen wohnt und/oder lieber auf Nummer sicher geht, KANN seine Topf-Hortensien jedoch auch „drinnen“ überwintern. Im Haus, in der Garage, im Keller… Sie sollten dann aber nicht zu warm stehen, denn Hortensien brauchen „Winterkälte“, um zum Beispiel ihre Blütenansätze voll auszubilden und um das Wachstum im Frühjahr anzuregen. Temperaturen zwischen +10 und +2 Grad sind hier optimal. Licht hingegen brauchen sie nicht in der Winterruhe. Und Wasser – siehe oben.

3. Welche Sorten sind frostsicher?
Bauernhortensien (H. macrophylla), Rispenhortensien (H. paniculata), Schneeballhortensien (H. arborescens) – sie alle sind grundsätzlich gut winterhart. Von ihnen gibt es nur einige wenige, eher seltene Sorten, die empfindlicher sind. Diese Liebhabersorten werden von seriösen Anbietern nur mit Sortenetikett verkauft, auf denen dann vermerkt ist, dass sie Winterschutz benötigen. Hortensien, die zum Beispiel bei Discountern oder Baumärkten ohne Sortennamen verkauft werden, sind mit 99-prozentiger Sicherheit weit verbreitete, winterfeste Standardsorten.

Empfindlicher sind zudem die Eichblatthortensien (H. quercifolia), die generell einen geschützteren Standort wollen. Auch panaschierte Sorten (das heißt mit zweifarbigen Blättern) sind meist etwas anfälliger gegenüber Kälte.

4. Richtig abgedeckt
Hier noch ein paar Ideen für verschiedene Formen von Winterschutz:

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Mit Tannenreisig lassen sich Hortensien gut einpacken und so gegen Wind und Schneebruch schützen.

Reisig, also Zweige von immergrünen Pflanzen wie Tannen, Ilex oder Buchs, können über die gesamte Pflanze gelegt und ineinander verkeilt werden. Aber darauf achten, dass noch genug Regenwasser durchkommt.

Pflanzenvlies ist als kurzfristige Abdeckung der gesamten Pflanze zum Beispiel gegen Spätfröste geeignet. Eine langfristig gute Lösung ist es jedoch nicht, denn es lässt einerseits nicht so viel Regenwasser durch, andererseits kann sich unter der Abdeckung insbesondere im Beet auch Nässe sammeln – was Hortensien beides nicht mögen.

Aus Draht, Holzbrettern oder ähnlichem lässt sich im Beet wie auch um Kübelgruppen eine Art Korb bauen. Diese dann mit Blättern locker füllen – ein ideales, umweltfreundliches Wärmebett, das auch Regenwasser gut durch lässt.

Jute, Vlies oder Noppenfolie sind Materialien, um einzelne Kübel einzuwickeln und vor Frost zu schützen. Noppenfolie wärmt am besten und kann mit einer zusätzlichen Jute- oder Vliesschicht auch gut aussehen. Den „Kübelmantel“ gut mit Bändern festzurren, damit auch Winterstürme ihn nicht wegwehen. Mit farbigen Bändern oder selbst gemachten Stempelmotiven verschönert, wird dieser Winterschutz zum echten Dekotipp! Aber bitte nur die Außenwände der Töpfe umwickeln, der Erdbereich oben und das Abzugsloch unten müssen für Luftzufuhr und Bewässerung offen bleiben.

Styroporstücke, auf die Topfhortensien gestellt werden, schützen vor Kälte von unten. Aber auf den Wasserablauf achten: Topffüßchen oder Steine als Abstandshalter nutzen. Oder ein passendes Loch in das Styropor schneiden, wenn darunter wasserdurchlässiger Boden liegt (z.B. Erde oder Kies).

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März/April: Schnee-Alarm – was erwartet uns nun?

Arktische Kälte mit heftigen Minusgraden und Schneefall sogar bis in Flachland – der späte Wintereinbruch erschreckt uns Hortensienfreunde mal wieder bis ins Mark. Viele Hortensien sind schon ausgetrieben – was also wird uns nun im weiteren Jahresverlauf erwarten? Und was kann man den Hortensien nun Gutes tun?

Schneesturm im Hortensienbeet. Einige Büsche sind schon weit ausgetrieben, andere noch fast gar nicht.

Die positive Nachricht zuerst: Hortensien sind unglaublich zäh und winterfest. Komplett absterben werden unsere Schützlinge nicht von diesem fiesen Winterwetter, das wir Weiterlesen

Februar: Kalt – Kälter – Keine Sorge

Es ist ungewohnt kalt in Deutschland. In vielen Regionen jedenfalls, mit Temperaturen bis -15 Grad in der Nacht. Um die Hortensien müssen wir uns jedoch zum Glück keine allzu großen Sorgen machen.

Hortensien sind bis -15 Grad locker, einige Sorten sogar bis -25 Grad winterfest. Womit die Temperatur am Wurzelstock im Boden gemeint ist. Und bis der Boden tatsächlich diese niedrigen Temperaturen erreicht, das dauert. Zumal, wenn Schnee liegt, und der ist ja in diesen Wochen auch weit verbreitet reichlich gefallen. Denn die Schneedecke schützt vor Wind Weiterlesen

November: Knospenanalyse an Hortensien

Im Profi-Gartenbau müssen alle Arbeiten ein wenig genauer ausgeführt werden als im Privatgarten, damit die Qualität der Hortensien auch sicher stimmt. Deshalb werden im Herbst an Bauernhortensien Knospenanalysen unter dem Mikroskop durchgeführt. Daran kann der Gärtner sehen, ob die Pflanzen schon reif genug sind, um ins Winterquartier gebracht zu werden.

Knospenanalyse: Zuerst müssen alle Hüllblätter vorsichtig abgeschält werden.

Schöne Blüten, die lange halten – das ist bei Hortensien natürlich ein ganz entscheidendes Qualitätskriterium. Und auch der Preis für eine Pflanze richtet sich nach der Blütenanzahl. Deshalb beobachtet der Hortensiengärtner die Entwicklung der Blütenknospen Weiterlesen

Februar: Schädlinge im Winterquartier – was tun?

Hortensien in einem geschützen Quartier zu überwintern, hat Vor- und Nachteile. Ein Nachteil ist, dass sich tierische Schädlinge wie Läuse oder Spinnmilben gerne dort einstellen. Der Februar ist ein klassischer „Schädlings-Monat“. Wie man diese Schädlinge erkennt und was man dagegen tun kann, darum geht es in diesem Beitrag.

Mit welchen Schädlingen muss ich rechnen?

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Kniebeugen beim Zähneputzen

Im Winter kann uns Gartenfreunden nicht nur das schlechte Wetter auf den Senkel gehen. Auch die geringere Bewegungsbilanz sorgt für schlechte Laune. Da ist einfach dieses unbestimmte Unwohlsein, wenn man sich nicht regelmäßig im Garten mit Schaufel und Harke austoben kann – kennen Sie das auch?

Foto: Daniel Stricker, pixelio.de

Ich habe mir selbst dagegen vor ein paar Jahren ein „Mini-Alltags-Bewegungsprogramm“ verordnet. Und ich stelle fest: Was auch immer die Waage sagen mag, das gute Gefühl ist einfach da, wenigstens etwas zu tun. Mit Kleinigkeiten, die unbemerkt im Alltag Einzug finden können.

Tipp 1: Elektrische Geräte weglassen Weiterlesen

Januar: Austreibende Knospen vor Kälte schützen

Hortensien Knospen Winter Hortensia Pellens

Mist – sie treiben schon wieder.

Mist! Es sieht schon wieder so aus, als wollte uns das Jahr 2018 genau so ärgern, wie es 2017 schon getan hat. Mit einem so warmem Januar, dass die Hortensienknospen bereits angefangen haben zu wachsen. Wenn es jetzt im Februar/März noch mal kalt wird, kann uns Hortensienfreunden das schon wieder die Blüte kosten. Weiterlesen