September: Alte Blüten abschneiden oder nicht?

„Das sieht aber nicht mehr schön aus“, finden viele Hortensienbesitzer jetzt mit Blick auf die braun werdenen Blüten. Und fragen sich: Darf ich das braune Gedöns nun abschneiden, oder schade ich der Pflanze damit? Wir geben ein paar Antworten.

Das Thema ist bei genauem Hinsehen mehrschichtiger, als man im ersten Moment meinen mag. Persönlicher Geschmack, Hortensienart und das Kleinklima am Standort spielen durchaus ihre Rollen. Letztlich muss jeder sein eigenes Fazit ziehen. Wir möchten immerhin ein paar Entscheidungshilfen geben.

Die pflanzliche Sicht

Es gibt Hortensienarten, denen schadet ein Abschneiden der alten Blüten im Herbst überhaupt nichts. Und es gibt Arten, da kann es problematisch werden. Problematisch wird es womöglich bei den Sorten der Art Hydrangea macrophylla, der klassischen Bauernhortensie mit Ball- oder Tellerblüten. Ebenso bei der Art Hydrangea serrata, der Berghortensie, gerne auch verfälschend nur „Tellerhortensie“ genannt. Der Grund für das Problem: Bei diesen Arten sind jetzt bereits die Blütenknospen für das nächste Jahr direkt unterhalb der alten Blüte angelegt. Man kann sie noch nicht sehen, aber sie sind schon da, in der letzten Gabelung unter der alten Blüte. Schneidet man diese Blüten nun ab, kann man zum einen die neuen Knospenansätze erwischen. Doch auch, wenn man hier sehr vorsichtig zu Werke geht: Vor allem legt man auf diese Weise die Blütenknospen komplett frei, so dass im Winter Wind und Frost direkt an sie herankommen können. So sind sie um ein vielfaches mehr gefährdet, im Winter oder bei Spätfrösten im Frühjahr zu erfrieren. Aus rein pflanzlicher Sicht gesehen lautet daher unser Rat: Bei diesen Hortensienarten die alten Knospen lieber dran lassen.

Abschneiden kann man hingegen die alten Blüten derjenigen Hortensiensorten, die sowieso ihre Knospen erst im Frühjahr am dann neu wachsenden Trieb bilden. Das sind die Hydrangea paniculata (Rispenhortensien) und Hydrangea arborescens (Waldhortensien wie die Sorte „Annabelle“). Um aber auch hier ein tiefes eindringen von Frost in die Schnittflächen zu vermeiden, schneidet man diese Hortensien am besten im Herbst nur ein Stückchen ab und macht den eigentlichen Rückschnitt dann ebenfalls erst im Frühjahr nach der Frostperiode (siehe unseren Beitrag „Der goldene Schnitt“).

Das Winterwetter

Im vorigen Absatz kam es schon zum Ausdruck: Ob ein Abschneiden von Blüten den Pflanzen schadet, hängt davon ab, ob Frost und Wind die Blütenknospen schädigen. Womit klar ist: In sehr kalten Regionen ist die Gefahr, dass ein Schnitt im Herbst den Hortensien schadet, viel größer als in wintermilden Regionen. Und wer seine Hortensien sowieso frostfrei in Keller, Garage oder Wintergarten überwintert, der hat dann eigentlich gar keine Probleme und kann die welken Blüten ruhig abschneiden. Aber bitte so, dass die besagten neu angelegten Blütenknospen nicht mit weggeschnitten werden, also wirklich ganz knapp unterhalb der alten Blüte. 

Die ökologische Seite
Ein weiterer Aspekt, der zum Glück immer mehr in den Fokus von uns allen tritt, ist schließlich der Naturschutz. Selbst die „flatterigen“ Blüten der Hortensien sind Lebensraum für Tiere. Je mehr Buschwerk im Garten vorhanden ist, um so mehr Schutz finden Insekten, Igel, Vögel. Spinnen spannen ihre Netze zwischen den Hortensienblüten, Käfer verstecken sich dort vor Regen und Frost, Wildbienen können im Boden unter dichten Hortensien ihre Winternester bauen und Igel es sich dort im Laub gemütlich machen. Da wir ganz ehrlich sein wollen, sei erwähnt: Natürlich können es auch Schädlinge wie Blattläuse, Schildläuse oder Dickmaulrüssler sein, die die geschützten Plätze nutzen. Aber auch diese Tiere gehören zur Natur, sind ein Rad im funktionierenden Ganzen und dienen zum Beispiel als Nahrung für andere Insekten oder Vögel.

Das Fazit
Sind die braunen Blüten nun hässlich oder nicht? Ist mir der Naturschutz-Aspekt wichtiger als die mich vielleicht störende Optik? Wir sehen, die Antwort ist immer eine persönliche und setzt sich aus vielen Teilen zusammen.

Wenn Sie mich nach meiner eigenen Meinung fragen: Bei mir bleiben die Hortensienblüten dran. Weil ich sie zum einen gar nicht hässlich finde; kahle Beete und „gerupfte“ Pflanzen finde ich weitaus unansehnlicher. Außerdem gibt es bei uns trotz milder Winter häufig Spätfröste, so dass ich um jeden Schutz der neuen Knospen dankbar bin. Und schließlich finde ich den ökologischen Aspekt sehr, sehr wichtig und beobachte schon Erfolge, seit ich im Garten mehr „wilde Ecken“ zulasse. Wir haben mehr Schmetterlinge, viele brütende Vögel, zudem Igel. Einzige Ausnahme: Ein paar Blüten zu schneiden gönne ich mir, um sie zu trocknen für meine Dekoration im Haus.

Ihre Hortensia

 

Juli: Hortensien stärken mit Brennesseln

Mittel zur Pflanzenstärkung werden sogar im professionellen Gartenbau eingesetzt. Auch im Privatgarten machen sie Sinn.

Ein schöner warmer Tee ist für viele Menschen ein wunderbares Stärkungsmittel. Auch ich liebe ihn. Gegen schlechte Laune an einem Regentag, gegen winterliche Kälte, als Vorbeugung gegen Erkältungen oder als Heilmittel, wenn es im Hals kratzt oder im Bauch zwickt. Tee funktioniert, weil planzliche Inhaltsstoffe durch die Hitze gelöst werden und mit dem Wasser aufgenommen.

Brennessel

Frische Brennessel macht einen guten Tee. (Foto: Thomas Max Müller/ Pixelio)

Und das klappt nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Pflanzen. Nachweislich. Es gibt zahlreiche professionelle Studien dazu, dass Pflanzenextrakte als Stärkungsmittel funktionieren. Pflanzen werden dadurch resistenter gegen Schädlinge wie zum Beispiel Pilze, wachsen stabiler und können dadurch auch „Stressituationen“, wie etwa vorübergehende Trockenheiten, Weiterlesen

Mai: Nicht zu viel Düngen

Es ist nur gut gemeint; und man hält sich in aller Regel ja auch an die Angaben auf der Verkaufsverpackung. Aber Fakt ist: In vielen Privatgärten wird zu viel gedüngt. Weil man als Hobbygärtner ja nun auch nicht „mal eben“ sehen kann, wie der Nährstoffgehalt im Blumentopf oder der Gartenerde so ist. Aber es gibt einige Tipps, die man beachten kann, und die ich allen Hortensienfreunden hier ans Herz legen möchte.

Wann Dünger schädlich ist

Langzeitdünger

Langzeitdünger wie diese Kügelchen sind eine gute Wahl als „Anschubdüngung“ im Frühjahr. Er reicht dann für das ganze Jahr.

Dass zu viel Dünger schädlich ist, kennen wir ausführlich aus der Diskussion um die Nitratbelastung des Grundwassers durch intensive Landwirtschaft. Gleiches gilt im Privatgarten: „Auch im privaten Garten wird oft mehr gedüngt, als eigentlich nötig. […] Streuen Sie zu viel Dünger auf Beete und Wiesen, besteht die Gefahr, dass die Pflanzen die Nährstoffe nicht aufnehmen können und der Stickstoff, in Form des […] unerwünschten Nitrats, ins Grundwasser gelangt“, schreibt zum Beispiel das Umweltbundesamt auf einer seiner Webseiten. [Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/zu-viel-duenger-schadet]. Außerdem können Salze, die im Dünger enthalten sind, Weiterlesen

Mai: Insektenfreundliche Hortensien

Recht hartnäckig hält sich das Gerücht, oder vielmehr das Missverständnis, dass Hortensien „nichts für die Tierwelt tun“. Das stimmt so zum Glück nicht. Es kommt auch hier wieder auf die Arten an, die man auswählt, dann wird auch das Hortensienbeet insektenfreundlich.

Scheinblüten vs. Fertile Blüten

Eine Schwebfliege auf einer Ballhortensie. Nahrung findet sie hier nicht.

Das Missverständnis über die „sterilen Hortensien“ stammt aus Zeiten, in denen hauptsächlich Bauernhortensien mit Ballblüten die Gärten beherrschten. Und dann kam noch das Stichwort „Scheinblüten“ hinzu. Tatsächlich sind die wunderschönen, großen Blüten der Hortensien nur Scheinblüten, die keine Staubfäden, keine Stempel oder Fruchtknoten haben und demnach keinen Pollen, keinen Nektar oder Samen bilden können. Aber: Hortensien haben auch noch ihre „echten“, die fertilen (=fruchtbaren) Blüten. Das sind die kleinen Mini-Blüten, die unter oder zwischen den großen Scheinblüten liegen. Diese haben Staubfäden und Stempel, bilden Weiterlesen

März: Jetzt wird erstmals gedüngt

Sobald die Wachstumsphase für die Hortensien beginnt – das kann je nach Region schon im März, aber auch erst im April der Fall sein -, benötigen sie insbesondere die Nährstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium und zudem das Spurenelement Eisen. Diese kommen natürlich im Boden vor, jedoch nicht immer in der optimalen Menge und besonders bei Kübelpflanzen ist der Vorrat irgendwann aufgebraucht. Dann sollte man düngen.

Welchen Dünger nehmen?

Langzeitdünger

Langzeitdünger besteht aus kleinen Kügelchen, in denen die Nährstoffe stecken.

Wir empfehlen für Hortensien, egal ob im Beet oder im Kübel, spezialummantelte Langzeitdünger zu verwenden. Diese gibt man jetzt im Frühjahr, sobald man erkennt, dass die Hortensien mit dem Wachstum beginnen wollen. Je nach Region und Wetterlage variiert da natürlich der genaue Termin.

Der Vorteil von Langzeitdüngern ist, dass man sie nur einmal im Frühjahr gibt und diese dann die ganze Saison über reichen und optimale Mengen freigeben. Die Hülle der Düngerkügelchen ist so konstruiert, dass sie nach und nach Weiterlesen

Dezember: Nachhaltig Verpacken mit Hortensien-Deko

An alle lieben Nikoläuse, Weihnachtsmänner und Christkinder dort draußen. An alle, die dabei sind, große und kleine Geschenke für die Lieben, für Nachbarn oder Freunde zu verpacken. Nachhaltigkeit liegt den meisten von uns am Herzen. Daher habe ich diesmal Ideen für Geschenkverpackungen gesammelt, die zumindest ein Stück weit nachhaltig sind. Und die natürlich auch etwas mit Hortensien zu tun haben, wie Sie im letzten Abschnitt sehen werden, denn schließlich sind wir hier bei Hortensia. Ich gebe zu, es sind alles keine noch nie gehörten Wundertipps, aber vielleicht finden Sie Dies oder Das doch ganz spannend.

Mehrweg mit Pfiff

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Oktober: Eine Igelburg selber bauen

Nach anderthalb Stunden steht ein Igelzuhause für den Winter auch in Ihrem Garten, wenn Sie möchten. Wir haben dokumentiert, wie wir beim Bauen unserer Igelburg vorgegangen sind. Und natürlich wird das Haus jährlich im Oktober gereinigt und wo nötig ausbessert.  

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Liebe Igelinnen und Igelse,

ich vermiete Ihnen auch in diesem Jahr wieder eine frisch komplettrenovierte Igelburg in wunderbar ruhiger Lage in unserem Hortensiengarten.

Die Wohnung ist gerade frisch gereinigt und neu eingedeckt mit kuscheligem Herbstlaub und die Miete ist sehr erschwinglich: Wenn Sie mir die eine oder Weiterlesen

Januar: Steigende Temperaturen bedrohen die Pflanzenvielfalt

Temperaturen nehmen auf Pflanzen viel tiefgehender Einfluss, als man gemeinhin weiß und vermutet. Da ich persönlich das Thema so wichtig finde und die Erkenntnisse sehr bedeutend, habe ich Ihnen diesmal einen wissenschaftlichen Text aus einem aktuellen Newsletter von www.pflanzenforschung.de hier eingestellt. Ich erkläre ausdrücklich, dass dies nicht mein Text ist, sondern ich ihn teile, weil er meiner Meinung nach so wichtig ist. Und natürlich gilt er auch für Hortensien.

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Flussregenpfeifer im Hortensienfeld

Es ist doch immer wieder herrlich, wenn die Natur ihren Weg geht und einfach Leben um uns herum ist. Ich habe mich gerade wieder einmal freuen dürften: Flussregenpfeifer haben es sich zwischen unseren Hortensien gemütlich gemach. Endlich hatte ich auch mal die Kamera rechtzeitig parat. Sind sie nicht wunderbar?

#LebensraumGaertnerei

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