April: Dickmaulrüssler jetzt schon bekämpfen

Einer der hartnäckigsten Schädlinge an Hortensien im Garten ist der Gefurchte Dickmaulrüssler. Das ausgewachsene Tier zerfrisst „nur“ die Blätter der Pflanzen, die Larven aber zerstören derweil die Wurzeln. Sind genug Larven im Boden, kann die Pflanze davon absterben. Daher kann man am besten jetzt mit der Bekämpfung beginnen.

Da ist das Tierchen: Ein Gefurchter Dickmaulrüssler auf Nahrungssuche.

Das Schöne ist, dass sich Dickmaulrüssler wunderbar rein biologisch bekämpfen lassen. Die erwachsenen Käfer sollte man absammeln. Und zwar in der Dämmerung, denn die Tiere sind nachtaktiv. Gegen die Larven gibt es verschiedene Arten von Nematoden. Nematoden sind Fadenwürmer, die in die Larven eindringen, sich von ihnen ernähren und sie so töten. Die ersten Larven des Dickmaulrüsslers ist schon zeitig im Frühjahr bei recht niedrigen Temperaturen unterwegs, denn die Larven überwintern im Boden. Daher sollte man schon jetzt Nematoden ausbringen. Nematoden bekommt man im Fachhandel in Form einer Art Pulver, das man in Wasser auflöst und gießt. Doch Achtung: Es gibt im Handel drei verschiedene Arten von Nematoden, die bei unterschiedlichen Temperaturen aktiv sind.

Nematoden für verschiedene Temperaturen

Wir haben von Marion Ruisinger, Spezialberaterin für den Biologischen Pflanzenschutz im Erwerbsgartenbau, die Einzelheiten zur Dickmaulrüssler-Bekämpfung bekommen. Die Nematoden „Steinernema kraussei“ und „Heterohabditis downesi“ sind im niedrigen Temperaturbereich (sechs bis zwölf Grad Celsius) aktiv und gut wirksam, erklärte sie uns. Bei Temperaturen über 15 Grad erzielt man mit „Heterohabditis bacteriophora“ die beste Wirkung. Diese Nematoden eignen sich für eine zweite Anwendung im Sommer – denn Dickmaulrüssler legen leider nicht nur einmal im Jahr Eier.

Alle Nematoden-Arten sollten mindestens mit 0,5 Millionen Nematoden pro Quadratmeter angewendet werden. Außerdem sollte man beim Ausbringen darauf achten, dass die Erde im Wurzelbereich der Pflanze auch wirklich komplett mit den Nematoden durchfeuchtet wird. Gerade bei großen, hohen Kübeln muss man im Zweifel mehr Nematoden/Wasser-Mischung nehmen, bis die ganze Erde feucht ist. Die Nematoden am besten früh morgens oder abends gießen.

Dickmaulrüsslerbefall erkennen

Ganze Arbeit geleistet: Der typische Buchtenfraß des Dickmaulrüsslers ist an dieser Kletterhortensie (leider) sehr gut zu erkennen.

Zu erkennen ist ein Befall mit Dickmaulrüsslern zum einen natürlich an den Larven im Boden. Beim Umtopfen im Frühjahr fallen sie häufig auf. Es sind etwa ein Zentimeter große, weiße Larven. Oberirdisch sind es die typischen Fraßspuren der Käfer, die man gut erkennen kann: Sie fressen auffällige Buchten in die Ränder der Blätter. Löcher in der Blattmitte hingegen stammen nicht von Dickmaulrüsslern, sondern eher von Raupen oder Schnecken. Den Käfer selbst sieht man wie gesagt selten, weil der Dämmerungsaktiv ist. Er hat einen dreigeteilten Körper, einen typischen verlängerten Kopfbereich und Längsfurchen auf dem Rücken.

Auch andere Pflanzen werden befallen

Übrigens werden nicht nur Hortensien vom Gefurchten Dickmaulrüssler befallen, sondern etwa 200 Zier- und Nutzpflanzenarten, wie Marion Ruisinger noch erläuterte. Dazu gehören auch Bergenien, Efeu, Erdbeeren und Rhododendren. In allen Fällen kann man mit Absammeln und Nematoden dem Schädling Herr werden.