Mittel zur Pflanzenstärkung werden sogar im professionellen Gartenbau eingesetzt. Auch im Privatgarten machen sie Sinn.
Ein schöner warmer Tee ist für viele Menschen ein wunderbares Stärkungsmittel. Auch ich liebe ihn. Gegen schlechte Laune an einem Regentag, gegen winterliche Kälte, als Vorbeugung gegen Erkältungen oder als Heilmittel, wenn es im Hals kratzt oder im Bauch zwickt. Tee funktioniert, weil planzliche Inhaltsstoffe durch die Hitze gelöst werden und mit dem Wasser aufgenommen.
Und das klappt nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Pflanzen. Nachweislich. Es gibt zahlreiche professionelle Studien dazu, dass Pflanzenextrakte als Stärkungsmittel funktionieren. Pflanzen werden dadurch resistenter gegen Schädlinge wie zum Beispiel Pilze, wachsen stabiler und können dadurch auch „Stressituationen“, wie etwa vorübergehende Trockenheiten, besser überstehen. Natürliche Pflanzenstärkungsmittel kann man kaufen. Oder man macht sie selbst.
Das günstigste Mittel für Hortensienbesitzer sind Brennesseln als Tee-Basis. Am besten junge Triebe sammeln, sie enthalten mehr leicht lösliche Pflanzensäfte als ältere, verholztere Pflanzen. Die Brennesseln grob zerkleinern und in einem Eimer etwa 24 Stunden in Wasser durchziehen lassen. Dann rund 20 bis 30 Minuten aufkochen, abkühlen lassen, und den fertigen Tee als Gießmittel nehmen. Man kann ihn auch verdünnen (etwa 1 Teil Tee auf 2 Teile Wasser) und auf die Blätter sprühen. Aber dabei aufpassen, der Tee darf nicht zu intensiv sein, sonst kann er die Blätter auch schädigen.
Im Gegensatz zu Tee wird Jauche aus Brennesseln (also über Tage in Wasser gegorene Pflanzenteile) übrigens klassischer Weise nicht als Pflanzenstärkungsmittel, sondern als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Dazu aber ein andermal.
Eure Hortensia
Hallo, meine Rispenhortensie „Vanilla Fraise“, sie sitzt im Freiland halbschattig, hat viele braune Punkte auf den Blättern und die Blätter fallen teilweise ab.
Ich habe gelesen, dass dies eine Pilzerkrankung sei.
Was kann ich tun? Muss ich die Hortensie ganz zurückschneiden, bis kein Blatt mehr an der Pflanze ist?
Vielen Dank und liebe Grüße
Hallo Frau Fauß-Dilger,
leider ist es aus der Entfernung und ohne Foto immer ein wenig ein „Schuss ins Blaue“, dazu etwas zu sagen. Grundsätzlich sind solche Pilzerkrankungen relativ häufig, da die Pilz überall „herumschwirren“ und sich von außen auf die Pflanze setzen. Das ist bei schwachem Befall aber auch nicht problematisch. Dann würde ich einfach stark befallene Blätter entfernen in der Hoffnung, dass die Pflanze neu austreibt. Ein Rückschnitt hilft hingegen eigentlich nicht, man wird den Pilz dadurch nicht grundsätzlich los, weil er ja von außen kommt. Leider unterstützt sehr nasses oder sehr trockenes Wetter, wie wir es immer häufiger erleben, das Wachstum solcher Blattpilze. Viel wichtiger aber als die Bekämpfung der Symptome ist es, die Pflanze so zu stärken, dass sie sich gegen den Pilz wehren kann. Gut versorgte Pflanzen schaffen das selbst. Da kann Nährstoffzufuhr helfen und optimale Bewässerung – eben eine möglichst gute Versorgung. Leider kann ich Ihnen konkreter nichts raten und hoffe, dass Ihnen das weiterhilft.
Ihre Hortensia